In wenigen Tagen wäre er 40 Jahre lang Mitglied des Rates der Stadt Bassum gewesen. Wer über einen so langen Zeitraum und immer wieder mit einem hervorragenden Ergebnis in den Rat gewählt worden ist, darf wohl zurecht für sich in Anspruch nehmen, vom Vertrauen vieler Bürgerinnen und Bürger getragen zu sein.

Wir waren immer politische Gegner, aber über die ganze Zeit hinweg hat es nie Streit gegeben, der nicht gelöst worden wäre. Besonders seiner Initiative ist es zu verdanken, dass CDU und SPD seit 2006 eine sehr enge und gute Zusammenarbeit gepflegt hatten, die in der Wahlperiode 2006 bis 2011 sogar in der Zusammenarbeit einer gemeinsamen parlamentarischen Gruppe mündete.

Auch als Ortsvorsteher hat er sich sehr um sein Bramstedt, in dem er aufgewachsen und immer gelebt hat, gekümmert. Kaum noch zählbare Traueranzeigen der Vereine und Verbände, denen er angehörte, weisen auf die Verbindung zu seinem Ort hin. Auf dem Foto ist ein Treffen von Christoph Lanzendörfer und Helmut Zurmühlen in der Grundschule Bramstedt festgehalten.

Konsequent war er in jedem Fall. Bei der Kommunalwahl 2016 sollte er auf der Liste der CDU nur so berücksichtigt werden, dass es wie eine bewusste Herabsetzung aussehen musste. Konsequent kandidierte er allein – und gewann so viele Stimmen, dass es für zwei Sitze gereicht hätte. Und konsequent trat er nach knapp fünfzigjähriger Zugehörigkeit vor einem Monat aus der CDU aus, weil er mit ihrer Ausrichtung, die er als Beliebigkeit verstand, nicht mehr einverstanden sein konnte.

Es ist schwer vorstellbar, dass wir nun nicht mehr am Ende einer Ratssitzung zusammen ein Bier trinken und er sein „Steak auf Toast“ isst. Wir werden erst in der nächsten Zeit merken, welch wichtigen Aktivposten wir mit ihm wirklich verloren haben.