Am 24. Februar 2022 begann der vom russischen Präsidenten Putin befohlene Überfall auf die Ukraine. Es war der Auftakt für die größte Fluchtbewegung seit dem 2. Weltkrieg. UNICEF schätzte im April 2022, dass seit Beginn des Krieges mehr als 4,5 Millionen Menschen ins Ausland geflohen sind, zum allergrößten Teil Frauen und Kinder. Über eine Million Menschen sind in Deutschland registriert. Auch Bassum erreichten viele Flüchtlinge. Viele Bassumer, darunter auch Frank-Rainer Seelert, richteten zunächst provisorisch Unterkünfte ein, er stellte sogar sein eigenes Schlafzimmer zur Verfügung. Bis heute wohnen 7 Flüchtlinge aus der Ukraine im Haus Lange Straße 4a und 6, davon zwei Seniorinnen.

Schnell wurde klar, dass die Flüchtlinge einen Anlaufpunkt brauchen und Frank-Rainer Seelert richtete in Eigeninitiative das „Begegnungscafé Ukraine“ ein. Dieses wurde zum Treffpunkt an jeden Samstag, bei dem es sowohl Hilfe als auch „Nähe und Wärme“ gab. Vertreter und Vertreterinnen der SPD und der katholischen Kirche waren zu Gast und zeigten damit, dass ihnen das Schicksal der Geflüchteten nicht egal ist. Besonders in den ersten Monaten mussten sich die Flüchtlinge zurecht finden und brauchten auch praktische Hilfe bei Anträgen, beim Ausfüllen von Formularen usw. Heute kümmert sich Marine Bambaljan im Rathaus der Stadt Bassum sehr liebevoll um die hier lebenden Ukrainer. Dennoch: Oft wird weiterhin in der Langen Straße 6 um Hilfe gebeten. Auch Trauer gilt es zu bewältigen.

Noch immer gibt es das „Begegnungscafé Ukraine“, allerdings nicht mehr wöchentlich, sondern inzwischen einmal monatlich und nunmehr im Garten oder in der „Lounge“. Einer der Höhepunkte war die Weihnachtsfeier 2022 im Evangelischen Gemeindehaus mit Beteiligung sowohl der evangelischen als auch der katholischen Kirche. In seiner kurzen Ansprache betonte Frank-Rainer Seelert, dass auch seine Familie eine Flüchtlingsfamilie sei und wünschte allen, dass sie Weihnachten 2023 wieder zuhause feiern können. Es ist abzusehen, dass dieser Wunsch nicht in Erfüllung gehen wird.

Für das Engagement für die Geflüchteten erhält Frank-Rainer Seelert von der SPD in Bassum die „Bassumer Linde 2023“. Er selbst betonte bei der Verleihung, dass er diese Auszeichnung stellvertretend für die anderen Helferinnen, Irina Seelert aus Twistringen, Valeriia Tsiupryk und Liudmyla Pylypchenko aus Bassum entgegennimmt.

Der Lindenbaum wird bei nächster Gelegenheit gepflanzt als Erinnerung an die Verleihung des Preises.

Der mit der „Bassumer Linde“ verbundene Geldpreis wird für die Weihnachtsfeier 2023 verwendet, die wieder im großen Rahmen im Gemeindehaus der Evangelischen Kirche stattfinden wird und öffentlich ist. Alle, die diese Initiative unterstützen wollen, sind herzlich willkommen.