Es gab in der öffentlich geführten Diskussion um die Reha-Klinik so viele falsche Argumente, dass jeder und jede schnell den Überblick verlieren kann. Wir haben dennoch einmal versucht, so viel wie möglich zu sammeln und auf den Wahrheitsgehalt zu untersuchen.

Kreiszeitung, 19.9.2007: Wolfgang Tereick und Jörg Wilhelm, Geschäftsführer der Diakonie Freistatt. erklären: Die vom Klinikverbund St. Ansgar und der Diakonie Freistatt gemeinsam geplante Reha-Klinik benötigt für ihr therapeutisches Konzept neben dem Bettenhaus B ein weiteres abgetrenntes Gebäude für die Behandlung von jungen mehrfachabhängigen Menschen. Am 12.9.2007 wurde dem Verwaltungsausschuss der Stadt Bassum das erbetene Konzept für die Fachabteilung Cleanic der Suchtrehabilitation übergeben, Stand: (in schön amerikanischer Schreibweise): 2007-09-07. Mit keinem einzigen Wort wird in dem 12-seitigen Papier überhaupt auf das Krankenhaus und die dort zu installierende Reha-Abteilung eingegangen, kein einziges Wort begründet die unabdingbare Nähe zum Krankenhaus. Weshalb wird in der Öffentlichkeit etwas anderes erzählt als in den vorliegenden Konzepten zu lesen ist?

Weser-Kurier 14.9.2007, Kreiszeitung 15.9.2007, : Die Geschäftsführerin der SPD-Kreistagsfraktion, Johanna Block, erklärt: Eine Reha ohne Krankenhaus in der Nähe wird nicht mehr genehmigt. Das ist Vorgabe der Versicherungsträger. Nachfragen bei der Deutschen Rentenversicherung Bund als dem Träger für Rehamaßnahmen (Her Lindlow und Frau Dr. Brückner) ergaben: da ist das nicht bekannt. Im Gegenteil verweist die Deutsche Rentenversicherung Braunschweig Hannover stolz auf ihr neues Behandlungskonzept für Suchtkranke: Die Anfang 2007 eröffnete Fachklinik am Kronsberg entstand am Stadtrand von Hannover auf einem ehemaligen Öko-Bauernhof. Kein Hinweis auf Krankenhäuser oder Kliniken in der Nähe. Weshalb werden so ganz offensichtlich falsche Aussagen in der Öffentlichkeit gestreut? Vermutlich war der Sachverhalt nicht bekannt, dann sollte man mit solchen Äußerungen aber sehr vorsichtig sein. Dass dies eine bewusste Täuschung gewesen sein soll, wollen wir hier nicht unterstellen.

Kreiszeitung 19.9.2007: Herr Tereick und Herr Wilhelm von der Diakonie erklären, der Rückzug aus den Plänen für eine Umwidmung des Kleinen Lokals in eine Einrichtung der Diakonie zur Betreuung und Unterbringung von nichtsesshaften alkoholkranken Männern sei deswegen gescheitert, weil es für den Eigentümer unzumutbar war, noch mehrere Jahre auf eine klare Rechtslage warten zu müssen. Es wird nicht erzählt, woraus die angeführte ständig wechselnde Rechtslage in Niedersachsen bestanden haben solle. Die Umwidmung des Kleinen Lokals scheiterte letztlich an den massiven Einsprüchen der Anlieger, die Twistringens Bürgermeister Karl Meyer dann bündelte und ein Aus für die Pläne erwirkte.