Mahnwache - Erinnerung an die Reichspogromnacht 1938
Wie jedes Jahr haben wir auch diesmal zur Mahnwache eingeladen. Am 9.11.1938 begann mit der Reichspogromnacht die systematische Verfolgung der jüdischen Bevölkerung, die im Holocaust endete.
An die Schrecken dieser Nacht, in der Synagogen verwüstet und in Brand gesetzt wurden, jüdische Geschäfte und Wohnungen überfallen, geplündert und zerstört wurden und Menschen gedemütigt, geschlagen, zahlreiche in Konzentrationslagern inhaftiert wurden und eine bis heute nicht genau festzulegende Anzahl an Menschen getötet und in den Tod getrieben wurde – an all diese Schrecken soll mit der alljährlich stattfindenden Mahnwache an der Stelle, an der ehemals die Synagoge in der Meierkampstraße stand, erinnert werden. Wir als SPD in Bassum wollen die Erinnerung und das Gedenken wach halten.
Unsere stellvertretende Bürgermeisterin Bärbel Ehrich begrüßte die Gäste der Veranstaltung und setzte sich kurz mit der Frage auseinander, ob wir heute immer noch Gedenktage brauchen. Ihre Antwort war eindeutig: „So lange der Holocaust geleugnet wird, Brandanschläge auf Flüchtlingsheime passieren, nationalistische Hetze betrieben wird und einer zum US-Präsidenten gewählt wird, der sich offen rassistisch geäußert hat – so lange brauchen wir Gedenktage wie diesen.“
Dorit Schlemermeyer las einen Eintrag aus dem Tagebuch der Anne Frank, die bekanntlich 1945 – wenige Wochen vor der Befreiung des Lagers – im Gefangenenlager Bergen-Belsen verursacht durch katastrophale hygienische Zustände vermutlich an Fleckfieber starb.
„Ich finde es wichtig, dass diese Mahnwache immer stattfindet und ich finde es schön, dass in diesem Jahr auch mehr Kinder dabei sind, sie müssen das fortführen“, meinte eine Besucherin, die schon häufiger an den Mahnwachen teilgenommen hat.