Zu einer Podiumsdiskussion hatte die Agenda-21 in Zusammenarbeit mit der VHS auf die Kulturbühne-Mittelstraße eingeladen. Als Gäste saßen auf dem Podium "Bürger" Hans Molkenthin, der auch Vorsitzender der "Wirtschafts- und Interessensgemeinschaft Region Bassum - WIR" ist; Rainer Dambroth für die Grünen; Jochen Löschen, Vorsitzender des Bürgerblocks; der stellvertretende Bürgermeister Helmut Zurmühlen; Dr. Christoph Lanzendörfer, Vorsitzender der SPD-Fraktion; Cathleen Schorling, Vorsitzende der CDU-Fraktion; der Bassumer Bürger Prof. Dr. Rainer Hartman, der auch als Experte geladen war, da er mit einer Studierendengruppe eine Umfrage in Bassum durchgeführt hatte. Die Moderation hatte der Leiter der VHS Gerhard Thiel inne.

Das Publikum bestand in der Mehrzahl aus Ratsmitgliedern, Agenda-Angehörigen sowie politisch aktiven Personen. Nur wenige "Bürger" hatten den Weg in die Aula der Grundschule gefunden. Aber genau an diesem Thema wurde die unterschiedliche Sichtweise deutlich. Während zum Beispiel eine Perosn aus dem Publikum der Meinung war, revolutionäre Ideen könnten nur von den Bürgern, niemals aber von der Politik kommen, machten die Ratsvertreter auf dem Podium deutlich, dass auch sie Bassumer BürgerInnen seien.

Aus den Reihen des Publikums wurden zahlreiche Vorwürfe an die Politik gerichtet, sie sei nicht oder nur wenig in der Lage, die Situation der Stadt zu verbessern. Nicht einig waren sich die teilnehmenden Diskutanten darin, ob die Politik sich zu sehr in parteipolitischem Geplänkel verliere oder ob sie viel zu harmonisch agiere. Dabei gingen die Meinungen auseinander. Durchweg sprachen die Zuhörer davon, die Politik rede zu wenig mit den Bürgerinnen und Bürgern, während die Kommunalpolitiker darauf verwiesen, dass mehr Gespräche stattfinden, die an der Öffentlichkeit vorbei geführt würden, zum Beispiel bei den vielen Seniorengeburtstagen und Ehejubiläen sowie in Einzelfällen, z B. Bauvorhaben, Straßenbau etc. betreffend.

Den Vorwurf, in Bassum gebe es nicht einmal eine Szenekneipe, fanden die Kommunalpolitiker eher erstaunlich. In Gesprächen außerhalb der Veranstaltung fragten sie sich verwundert, ob sie nun auch noch abendliche Runden durch die Bassumer Gastronomie starten müssten, damit diese erhalten bleibt.

Gegen Ende der Veranstaltung waren dann versöhnlichere Töne zu vernehmen, so dass eine vorsichtige Annäherung der beteiligten Personen möglich erscheint.

Fazit des Abends: Es sollen weitere Gesprächsmöglichkeiten angeboten werden. Die nächste Runde soll in einer anderen Form durchgeführt werden. Um die Organisation will sich die Agenda-Gruppe kümmern.

P.S.: Kritisch angemerkt wurde zum Abschluss von Dr. Lanzendörfer, dass die VHS in diesem Sommer ihren Programmschwerpunkt auf "Gender Mainstreaming" gelegt habe, der Titel der Veranstaltung aber nur vom "Bürger" spreche. Auch auf dem Podium saß nur eine Frau und das Publikum war ebenso männerdominiert. Gerhard Thiel nahm die Kritik an und versprach Besserung.