Nicht denken lassen - selber denken!
"Mittlerweile liegt die 5. Auflage unserer kommunalpolitischen Leitlinien vor", erklärt Bassums SPD-Vorsitzende Dorit Schlemermeyer, "seit über zehn Jahren kann bei uns nachgelesen werden, dass wir für eine einheitliche Einzelhandelszone Sulinger und Bahnhofstraße eintreten." Deshalb wird die SPD mit einem klaren Nein zum Cima-Konzept auftreten.
"Auch hier irrt Herr Straßburg vom Bürgerblock mal wieder: In die vorliegenden Vorschläge sind schon Wünsche einzelner Fraktionen eingeflossen, sie sind nicht die Arbeit von Fachleuten, denen man ihren Job erklären müsse", betont in einer Presseerklärung Fraktionschef Dr. Christoph Lanzendörfer.
Die SPD hat sich klar dafür ausgesprochen, Realitäten als solche anzuerkennen und nicht Chimären hinterherzulaufen. "Selber zu denken schändet nicht", meint Bassums stellvertretende Bürgermeisterin Bärbel Ehrich, "immer aber sogenannten Fachleuten blind zu folgen ist problematisch." Offensichtlich möchte der Bürgerblock den Lindenmarkt ausbluten: "Das ist nicht der Weg, der uns weiter führt."
Das Gegenkonzept der SPD sieht einen einheitlichen zentralen Versorgungsbereich von Teilen der Langen Straße und der Kirchstraße sowie der Sulinger und der Bahnhofstraße bis zum Sonnenstudio vor. Es ist kompakt und bietet noch ausreichend Potentialflächen. Dieses Gebiet muss in Bassum Vorrang vor anderen haben.
Im vorliegenden Entwurf ist die Sulinger Straße, ein Teil der Kirchstraße, der Langen Straße und der Bremer Straße bis zur Syker Straße vor Netto als Zentrum geplant. "Dieses als zentralen Versorgungsbereich, in dem es aber noch nicht einmal eine Tüte Milch zu kaufen gebe, zu beschreiben und anderen Bereichen damit jede Entwicklungsmöglichkeit abzusprechen, ist schon sehr kauzig", führt Manfred Tinnemeyer aus. Die Abstimmung mit den Füßen hat längst die Fantasie dieser Planungen als absurd überführt.
"Wir fordern eine offene Diskussion", ergänzt Luzia Moldenhauer, "und nicht eine, bei der eigenes Missempfinden hinter Ansichten sogenannter Fachleute versteckt werden."
Ähnlich sieht es die SPD in Bassum bei der Anfrage des Investors Lührs nach Kauf von städtischem Gelände. "Weshalb die Leerstände im bestehenden Haus dadurch weiter gefördert werden sollen, dass für ein einzelnes Geschäft weitere Parkplätze überbaut werden sollen, ist nicht zu erklären", wundert sich Ratsmitglied Fitore Ajeti. Die Stadt Bassum hat dort nicht Millionen an Förderung gegeben, damit Stillstand das Kennzeichen der Sulinger Straße wird. "Auch der Investor aus Stade ist in der Pflicht, endlich etwas für die gewaltige Förderung zu tun, die ihm die Stadt Bassum gewährt habe", ergänzt Wirtschaftsausschussmitglied Nikolas Lanzendörfer.