96-jährig starb Helmut Schmidt, unser ehemaliger Bundeskanzler, Finanz- und Verteidigungsminister, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, Hamburger Innensenator.

Über alle parteipolitischen Grenzen hinweg hatte sich Helmut Schmidt Anerkennung und Bewunderung für seine Gradlinigkeit und Korrektheit erworben. Nie wäre man bei Schmidt auf den Gedanken von schwarzen Kassen gekommen, mit denen er seinen Einfluss gesichert hätte.

Wenn er zupackte, dann mit Elan und Verve. Die Art, wie er den Umgang mit einer Katastrophe wie die Hamburger Sturmflut meisterte, die Art, wie er eine der schwersten Krisen der Bundesrepublik (die Entführung der „Landshut“ mit der Geiselbefreiung in Mogadischu) ernst und zielstrebig überwand, alles das machte ihn zu einem der ganz Großen der Weltpolitik.

Wer in den 70er Jahren zur Politik kam, hatte ohne jeden Zweifel mit zwei Männern zu tun, die die Politik auf je ganz eigene Art prägten: Mit Willy Brandt und Helmut Schmidt. Das Zusammenwirken beider war ein Glücksfall für Deutschland.

Die Sozialdemokratie trauert um einen der ganz Wichtigen ihrer Geschichte, der sich immer zu den Grundwerten der SPD bekannte und sich auch traute, dies auch zu betonen. Noch auf dem Parteitag von Hannover, an dem er schon im Rollstuhl teilnahm, betonte er: „ Auch als ganz alter Mann halte ich immer noch zu den Grundwerten Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität.“

Die SPD in Bassum trauert um Helmut Schmidt. Gleichzeitig ist sie dankbar für seine Leistung.