Der Wochenrückblick 23.7. - 29.7.2012

Die Woche in Bassum, liebe Leserin und lieber Leser, war politisch gesehen ein Urlaubsmonat.

Was nach der Übernahme von Ihr Platz durch Rossmann aus dem Bassumer Ihr Platz wird, können wir uns denken, auch wenn die letzte, offizielle Gewissheit noch fehlt. Damit haben wir einen weiteren Leerstand in der Sulinger Straße. Und, es klingt bitter, aber unsere Befürchtung wird sich wieder einmal bestätigen: Wenn man sich immer voll sulzen lässt von einem “Investor“, dann kommt am Ende nicht immer das Beste für die Allgemeinheit heraus. Wir hatten ja für die Sulinger Straße ein durchaus nicht billiges Gutachten durch die CIMA erstellen lassen, das die Notwendigkeit eines Lebensmittelmarktes betonte. Bis dann die Firma aus Stade kam, die sagte: Alles Quatsch, wir machen hier etwas ganz Tolles mit einigen Billigketten. Und schon war das Gutachten vergessen!
Was eine Stadt wie Bassum etwas davon hat, wenn nur Kik, Takko, MacGeiz und Artverwandte kommen, kann mittlerweile jeder und jede erkennen.

Die Grünen versuchen nun mit einem Totalverriss das bürgerschaftliche Engagement aller derjenigen, die direkt am Runden Tisch saßen, und derjenigen, die ihre Vertreterinnen und Vertreter in ebenso vielen Sitzungen berieten, diese bisher in Bassum größte und intensivste Diskussion um ein Projekt mies zu reden: Es müsse jetzt alles von vorne beginnen.
Die Besprechungen am Runden Tisch werden wir zum Anlass nehmen, nun in ausformulierten Anträgen die Gremien der Stadt um Beschlüsse zu bitten. Wir schätzen, in der Mitte des 2. Halbjahres werden wir Klarheit darüber haben, in welche Richtung es gehen soll oder ob wir wieder und wieder in endlosen Gesprächen alles immer wieder von vorne aufrollen sollen, bis niemand mehr Lust und Interesse an bürgerschaftlichem Engagement hat. Vielleicht ist das ja das eigentliche Ziel der Forderung nach einem “Jetzt muss die Diskussion wieder von vorne beginnen“?
Wer weiß…

Dorit Schlemermeyer, Ortsvereinsvorsitzende.
Dr. Christoph Lanzendörfer, Fraktionsvorsitzender

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Der Wochenrückblick 16.7. - 22.7.2012

Die Woche in Bassum, liebe Leserin und lieber Leser, war politisch geprägt von zwei Themenschwerpunkten.

Zum einen gab es der Antrag der Grünen an die Verwaltung, sie möge “Möglichkeiten eruieren“, ein für die Stadt Bassum “risikoarmes Hebammenangebot einschließlich Geburtshilfe zu schaffen“. Diesem Antrag wird sich sicherlich niemand verschließen - aber was dann? Während der Klinikverbund sich mit einer Beteiligung an der “Fachklinik Bassum“ (im alten Bettenhaus B des Krankenhauses) neue Einkommensmöglichkeiten sucht, wurden unprofitable Bereiche wie eben die Geburtshilfe abgestoßen. Hier soll dann die Stadt einspringen. Frei nach dem alten Motto: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren. Ob das der Weisheit letzter Schluss ist, muss man sehen. Wir möchten noch einmal darauf hinweisen, dass wir diesen Weg, den der damalige Landrat mit der Übergabe der Kreiskrankenhäuser an ein nicht dem öffentlichen Wohl verpflichtenden Unternehmen gegangen ist, nicht mit gehen wollten, ja sogar dagegen geklagt haben. Diese Übertragung war von Anfang an schlecht! Wir haben jetzt die Folgen!

G. Klaut
Wir freuen uns immer, dies zum anderen, wenn unsere Ideen auf Resonanz auch bei denen stoßen, die sonst nur Kübel von Unrat über “die“ Parteien ausschütten. Auf der (übrigens von Jusos vor einigen Jahren gegründeten) Plattform, der Gruppe “Unsere schöne Stadt Bassum“ bei Facebook, gibt es gerade eine wieder aktuelle Diskussion über eine alte Idee von uns (nachzulesen in den Spiekeroogen Beschlüssen von 2010, S. 8): Einen größeren Laden der Direktvermarkter direkt in der Sulinger Straße. Damals gab es schon vorerst nicht überwindbare Hindernisse. Aber wer weiß, vielleicht bringt es diese Diskussion ja weiter. Wir sind die aktivsten Unterstützer unserer eigenen Idee!

Dorit Schlemermeyer, Ortsvereinsvorsitzende.
Dr. Christoph Lanzendörfer, Fraktionsvorsitzender

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Der Wochenrückblick 9.7. - 15.7.2012

Die Woche in Bassum, liebe Leserin und lieber Leser, war politisch geprägt von der letzten Zusammenkunft des Runden Tisches. Insgesamt viermal haben sich Vertreter von Eltern aus Schule und Kindergarten, von Lehrerinnen und Lehrern, aus Politik, Sportvereinen, dem Jugendhaus und der Verwaltung getroffen. Zwölf Stunden lang wurde diskutiert und alle Möglichkeiten abgewogen - die vielen Vorbereitungsstunden in den Gremien noch nicht einmal einberechnet.
Insgesamt eine beachtliche Leistung. Allen Beteiligten ist zu danken für ihr Engagement, ganz besonders dem Moderator, Superintendent Dr. Schröder.
Von einem Ergebnis, das alle befriedigt, konnte man nicht ausgehen - es ist auch nicht eingetroffen. Der Runde Tisch hat aber geholfen, die Positionen deutlicher werden zu lassen.
Negativ fanden SPD und CDU die zu geringe Aufarbeitung durch die Verwaltung. Sie hat lediglich Kostenschätzungen für die Schulen vorgelegt, und das mit zwei eindeutigen Vorgaben: Zum einen sollen diese Zahlen belegen, dass die GS Neubruchhausen geschlossen werden soll (seit 2005 Lieblingsprojekt des Bürgermeisters), zum anderen wurden Kosten unentwirrbar zusammen gemischt: Kosten für energetische Sanierungen und Inklusion werden der Vision zugerechnet, die werden aber unabhängig von jeder Entwicklung zu zahlen sein. Dafür fehlen fast alle Zahlen zum wirklichen Anliegen der Vision: für die Umnutzung der GS Petermoor in ein Familien- und Vorschulzentrum, für die Umnutzung von jetzigem Kindergarten KinderReich und dem derzeitigen Jugendhaus. Drei Zahlen wurden genannt: Schätzsummern für einen Kunstrasenplatz (zwischen 500.000 und 800.000 €), für eine neue Sporthalle (1,5 Mio €) und für eine Toilette am Petermoor (100.000 €). Die Verwaltung hat uns da nicht gerade geholfen.
Positiv fanden wir die Bereitschaft zu einer Auseinandersetzung, die vor Beginn mit überaus harten Bandagen geführt wurde. Wir erinnern uns, dass der Stadtelternratsvorsitzenden Kirsten Windhorst berufliche Folgen in Aussicht gestellt wurden für den Fall, dass sie nicht Platz mache für einen anderen Elternvertreter.
Letztlich wird der Stadtrat eine Entscheidung fällen, die nicht allen schmecken wird, aber, so war es der Tendenz aus dem Runden Tisch zu entnehmen, sehr, sehr vielen.

Dorit Schlemermeyer, Ortsvereinsvorsitzende.
Dr. Christoph Lanzendörfer, Fraktionsvorsitzender

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Der Wochenrückblick 2. 7.- 8.7.2012

Die Woche in Bassum, liebe Leserin und Leser, zeigte die schönen Seiten unserer Stadt.

Der Tag des Sports am 7.7. und die sich anschließende Musical-Nacht haben uns gezeigt, was alles möglich ist. Ein Dank den Organisatoren, die ein Plus für Bassum erbracht haben.
Ein “User“ des Forums “Unsere schöne Stadt Bassum“ auf Facebook erzählte von einer selbst erlebten Geschichte. Nach dem Aus der deutschen Nationalmannschaft bei der EM ging er hinter einem Jungen her, der, deutsche Nationalfarben tragend, offensichtlich seinen Frust über das Ausscheiden durch Tritte in die Rabatten loswerden musste. Auf die Frage “Na, geht's denn?" ertönte hinter ihm eine drohende Stimme: “Lassen Sie sofort meinen Jungen in Ruhe!" Die Moral von der Geschichte: Trägst du schwarz-rot-goldenen Accessoires, darfst du in Ruhe anderer Leute Besitz zertreten. Zum Nachmachen allerdings weniger empfohlen.
Unsere Landtagskandidatin Luzia Moldenhauer hat eine Gruppe für den beginnenden Wahlkampf um sich geschart. Am Wochenende war sie auf dem Landesparteitag in Hameln. Dort war sie in einem Hotel untergebracht, in dem sie an allem eine Liebe zum Detail bemerkt hat: Von geschmackvollen Dekorationen über liebevoll zubereitetes Frühstück, von der Einrichtung bis zu einem kleinen Garten, überall war die Freude des Hotelier-Ehepaares an der kleinen Geste zu sehen. Dennoch war der Gastgeber frustriert, berichtete er in einem langen Gespräch, er fürchtet sogar ein Erstarken der Rechten, wenn wir weiter so umgehen wie jetzt: Auch bei ihm wird rücksichtslos der Gehweg zugeparkt, Abfall aus dem Auto auf die Straße geworfen, durch Lärm seine Kundschaft vertrieben.
Und da schließt sich der Kreis: Der junge, von den Eltern geschützte Beetzertreter hat seine Kollegen in Hameln in den Lärmmachern, Zuparkern und Abfallwegschleuderern. Dabei leben wir beide in schönen Städten. Wir sind aber auf dem Weg, unsere Freiheit und damit unsere Kultur aufzugeben, wenn wir uns einfach nicht mehr um andere kümmern. Wir brauchen wieder ein Denken, in dem es nicht nur IchIchIch heißt, sondern: Wir!

Dorit Schlemermeyer, Ortsvereinsvorsitzende.
Dr. Christoph Lanzendörfer, Fraktionsvorsitzender

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Der Wochenrückblick 25.6. - 1.7.2012

Die Woche in Bassum, liebe Leserin und Leser, hatte zwei sehr traurige Höhepunkte für uns alle.

Da ist zum einen der von der Verwaltung gestützte Plan, den Platz zwischen Freudenburg und Am Damm abzuholzen und als Straße zu nutzen. Mit normalpsychologischen Maßstäben ist das alles nicht fassbar. Und wieder wird es heißen: Da hat die Politik versagt! In diesem Falle konnte sie weder versagen noch erfolgreich sein: “Die Politik“ wusste schlicht nichts davon. “Lange gemeinsame Planungen“ zwischen Bauverwaltung, Landkreis und Stadt wurden komplett an der Politik vorbei gemauschelt.
Nach knapp sechs Jahrzehnten hat es nun die Fleischerei Defort in der Sulingen Straße erwischt: Nie mehr das würzige Hack, die leckeren Schinkenröllchen in Aspik oder das handaufgezogene Schaschlik. Da auch der Imbiss mit geschlossen wird, gibt es in Bassum keine Gelegenheit mehr für die schnelle Bratwurst mit Pommes.
Damit ist eine Tradition verschwunden, die deutlich mehr ist als nur das Verschwinden einer Currywursttankstelle. Die Älteren werden sich noch an die Dressler Citro aus den Klarglasflaschen erinnern, die wir zu unseren ersten Pommes tranken. Die Serviettenständer der sechziger Jahre standen teilweise heute noch da, frisch lackiert und instandgesetzt. Und wir erinnern uns an Jaques aus Fresnay, der hier geblieben ist, hinten in der Küche arbeitete und leider hier auch seinen Tod fand.
Auch Defort konnte nicht mehr leben von denen, die lediglich “ein Viertel Aufschnitt“ verlangten. Als wir unablässig davor warnten, eine Sulinger Straße ohne Lebensmittelmarkt müsse vor die Hunde gehen, wurden wir bürgermeisterlich angeblafft: “Ihr könnt alles immer nur schlecht reden!" Wir haben Recht bekommen: Die knappe Millon Gesamtförderung für den “Alten Amtshof“ war - für die Stadt! - herausgeschmissenes Geld. Wenn man alles auf der Wiese vor der Stadt bei Discountern bekommt, warum sollten dann ausgerechnet Fleisch und Wurst in der Stadtmitte gekauft werden?
Die Leerstände überwiegen gefühlsmäßig bereits die Geschäfte. Demnächst werden Kugelbüsche wie in alten Western-Filmen, von einem einsamen Wind getrieben, durch die Straße rollen…

Dorit Schlemermeyer
, Ortsvereinsvorsitzende.
Dr. Christoph Lanzendörfer, Fraktionsvorsitzender

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Der Wochenrückblick 18.6.- 24.6.2012

Die Woche in Bassum, liebe Leserinnen und Leser, brachte Erstaunliches.

Zum einen die Erkenntnis, dass aktuell die Moralkeule wieder ein beliebtes Instrument in der Diskussion geworden ist. Es geht natürlich um die Diskussion um den Grundstückskauf von Helmut Zurmühlen. Das Ehrenamt, so hieß es, nehme Schaden, wenn private Interessen auch von ehrenamtlich Tätigen wahrgenommen würden. Die Moralkeule bleibt aber regelmäßig in der Waffenkammer, wenn Rainer Hartmann als Lehrer an der Hochschule Bremen und Fraktionsboss der Grünen Gutachten oder Vorschläge erstellen lässt, die dann seinen Namen tragen. Hier geht es wohl nicht um Geld. In der Wissenschaft geht es aber um den Nachweis einer Anzahl von Studien, von Beschäftigung der Studierenden, von “wissenschaftlicher Reputation“ eben. Aber, soll man Böses dabei denken?

Oder wie war es, als ein Ratsmitglied, hauptberuflich Immobilienmakler der Volksbank, der Stadt eines seiner Objekte als Bauhof anbot? Gerade weil dieses Ratsmitglied damals noch formell Mitglied unserer Fraktion war, sahen wir das sehr kritisch und konnten uns zu einer Unterstützung nicht durchringen. Der Bürgerblock sah überhaupt keinen Anlass, irgendeine Frage nach “Geschäft durch das Ehrenamt“ zu stellen. Dieses Ratsmitglied wurde dann ja auch Kandidat des Bürgerblocks. Soll man Böses dabei denken?

Etwas anderes war auch interessant. Sogar Twistringer beteiligen sich an der Diskussion um die Vision von SPD und CDU. Leider nur immer mit einer einzigen Frage, der nach der Größe von Klassen. Als interessierter Beobachter ist dem Kommentator sicher bekannt, dass die Schuldebatte nur ein einziger Punkt der Bassumer Vision ist. Was hält aber er als Außenstehender eigentlich von den weiteren Inhalten der Vision in Bezug auf Familie, Kinder, Jugend und Freizeit?

Lesen Sie weiter, die Seiten sind offen!

Dorit Schlemermeyer, Ortsvereinsvorsitzende.
Dr. Christoph Lanzendörfer, Fraktionsvorsitzender