Erholt und gearbeitet - 11. Klausurtagung auf Spiekeroog
Jährlich das gleiche Ritual: Die Unterkunft wird gebucht, Fährverbindungen herausgesucht und das Zusatzprogramm vorbereitet. Dann zieht es die Bassumer Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen wieder auf ihre Insel Spiekeroog. Die mittlerweile elfte Klausurtagung war es aktuell für die SPD.
"Weil wir schon so oft hingefahren sind, würde uns etwas fehlen, könnten wir uns einmal nicht die Gedanken freipusten lassen", meinte Bassums SPD-Vorsitzende Dorit Schlemermeyer, "Gegenwind haben wir in Bassum ja zur Zeit genug."
Jedes Jahr sind die Vorlagen anders. War es im letzten Jahr vor der Kommunalwahl ein dicker Aktenordner, gab es dieses Mal ein leeres Büchlein, das mit eigenen Gedanken zu füllen war. "In diesem Jahr haben wir uns ganz bewusst nicht über rein kommunalpolitische Themen unterhalten, sondern über allgemeine Grundlagen", erklärte Luzia Moldenhauer das Rahmenthema der diesjährigen Tagung.
Und als Materialienband hierzu haben sie und der Fraktionschef Dr. Christoph Lanzendörfer extra ein Buch veröffentlicht: "Begründungen suchen - Philosophisches Denken und Politik". Grundsätzliche Überlegungen seien zwischendurch immer wieder erforderlich, fasste Bärbel Ehrich den ausführlichen Gedankenaustausch zusammen: "Politik aus dem hohlen Bauch heraus ist nicht unsere Sache."
Nach den vorher vorbereiteten Impulsreferaten zu den Begriffen Authentizität, Sprache in der Politik und Bürgerinitiativen diskutierten die Sozialdemokraten die Mechanismen innerhalb der politischen Diskussion. Es kam in der Beratung zum Vorschein, dass trotz aller Versuche immer noch eine große Lücke klafft zwischen den Aussagen und Forderungen derjenigen, die sich für ein Einzelprojekt und denjenigen, die sich für die Gesamtsicht engagieren.
Für etliche "Neulinge" auf Spiekeroog gab es in diesem Jahr eine historische Inselführung. Hatte vor Jahren noch der damalige Bürgermeister Ulrich Bauer seine Genossinnen und Genossen mit einer kommunalpolitischen Führung überrascht, zeigte jetzt die Leiterin des Kirchenchors, Anja Sander, wie Spiekeroog vor 150 Jahren aussah. Dazu meinte Carsten Fiebig anerkennend, der ja auch schon etliche Klausuren auf Spiekeroog erlebt hat "Da denke ich, wir kennen Spiekeroog - und dann zeigt uns Anja, dass wir noch viel mehr wissen können."
Zu einer Tradition hat sich mittlerweile das gemeinsame Matjes-Essen entwickelt. Gemeinsames Kochen, gemeinsames Essen und gemeinsamer Abwasch - im Spiekerooger Klima geht alles leicht von der Hand.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig: Die Tagung auf Spiekeroog ist ein unbedingtes Muss im Kalender der SPD in Bassum. Da die Kosten selbst getragen werden, wird aber jetzt wieder das Rote Sparschwein angefüttert.
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