Nach Fukushima und dem beschlossenen Atomausstieg sollen nun auch in Bassum Nägel mit Köpfen gemacht werden. So weit so gut.

Westlich der L776 werden zusätzliche Flächen für die Errichtung von Windenergieanlagen (WEA) ausgewiesen. Geplant ist der Bau möglichst vieler 200-Meter hoher Anlagen. Und mit dem neuen „Standortkonzept Wind“ werden möglicherweise weitere Flächen gefunden, auf denen Windräder errichtet werden können.

Bereits jetzt wird in Bassum mehr Strom aus Windenergie produziert als hier verbraucht wird und weil die Stromnetze nicht ausreichen, den hier erzeugten Strom abzutransportieren, steht so ein Windrad trotz ausreichenden Winden auch schon mal für längere Zeit still. Das ist aber gar nicht so schlimm für den Windmüller, da er ja einen finanziellen Ausgleich erhält, den wir Verbraucher mit der Stromrechnung bezahlen.

Wie aber werden Mensch und Natur vor den Belastungen geschützt, die solche Windräder unstrittig verursachen? Eine Maßnahme ist die Vorgabe großzügiger Abstandsregelungen, da waren sich Ratsvertreter aller Couleur einig. So wurde in der öffentlichen Sitzung des Bau-, Planungs-, Landwirtschafts- und Umweltausschusses am 07.02.2013 auf Vorschlag des Bürgerblock und der CDU einmütig beschlossen, nicht nur ausreichend Abstand zur Wohnbebauung vorzusehen, sondern auch den Mindestabstand zu Vorranggebieten für Natur, Landschaft und Erholung von 0 Meter auf 200 Meter zu erhöhen. Gleiches solle auch für Naturschutz- und Landschaftsschutzgebiete, Naturdenkmale und Biotope gelten.

Wir finden, das war ein richtig guter Vorschlag. Kein Profit zu Lasten von Mensch und Natur. Das unterstützen wir. Dazu stehen wir.

Dieser Beschluss bedeutet allerdings unter’m Strich, dass den sogenannten Investoren weniger Flächen für riesige, mit Steuergeldern subventionierte Windenergieanlagen zur Verfügung stehen und somit weniger Geld mit dem Atomausstieg verdient werden kann. Ob auch die anderen Fraktionen im nichtöffentlich tagenden Verwaltungsausschuss an diesem Beschluss festhalten (vor allem in Hinblick auf die im kleinen Kreis stattgefundenen Gespräche zwischen Investoren und Fraktionsspitzen)? Nun, wir sind gespannt!