Einmal im Jahr bindet sich unser Fraktionsvorsitzender eine Krawatte um: Wenn es darum geht, den in der Stadt Bassum ehrenamtlich Tätigen durch die offizielle Verleihung der Ehrenamtsmedaille Referenz zu erweisen. Am Donnerstag Abend musste er wieder vor dem Spiegel stehen und einen Binder knoten, denn am 14.3. verlieh die Stadt Bassum vier für sehr viele Stehende die Medaille.

Greyhound

Entstanden war die Idee bereits 2006 in der Zusammenarbeitsvereinbarung zwischen SPD und CDU. Es hatte etwas gedauert bis Formalien und Unklarheiten geklärt waren, der damalige Bürgermeister Bäker hatte einen schönen Entwurf für eine Medaille erarbeiten lassen. Und seit 2009 verleiht die Stadt Bassum Menschen, die sich für andere einsetzen, diese Auszeichnung. Anfangs fand die Verleihung im Vorwerk der Freudenburg statt, die Fraktionen sorgten reihum für Getränke und Knabbereien. Seit dem letzten Jahr wird die Veranstaltung auf unsere Anregung etwas aufwändiger und würdiger mit einem Festvortrag und einem kleinen Stehimbiss mit allerlei Getränken gestaltet. Die schon bekannte Musikumrandung bleibt wie schon in den letzten Jahren.

In diesem Jahr war die Gruppe „Greyhound“ zu Gast. Sie hat sich nach den us-amerikanischen Überlandbussen benannt, die verschiedene Länder verbinden. Und so will die neun-köpfige Gruppe Musik verschiedener Stile miteinander verbunden zum Vortrag bringen. Und das gelang: Nach einem Einstieg von Leonard Cohens „Halleluja“ über B.B. Kings „Stand by me“ bis zu Udo Lindenbergs „Hinter dem Horizont“ wurden insgesamt fünf sehr schön interpretierte Stücke vorgetragen. Greyhound hat übrigens seine musikalischen Wurzeln im Bassumer Gospelchor der „Rainbow Singers“. Leiter Oliver Sänger wies sehr diskret auf ihre Facebook-Seite mit der Möglichkeit, in Kontakt zu treten, hin.

Bärbel bei der Laudatio

In einem kurzen Festvortrag betonte Monika Fricke von der Landesarbeitsgemeinschaft für Freiwilligenagenturen das gute Beispiel von ehrenamtlichem Engagement. Sie zitierte aus dem aktuellen Buch „Hygge“ von Jackson und Larsen, demzufolge ehrenamtlich Tätige sogar glücklicher und länger lebten.

Geehrt wurden dann:

  • Klaus-Dieter Sprenger für seine fast zwanzigjährige Mitarbeit für die AktiBa;
  • Thomas Taube für mittlerweile fast 40 Jahre Engagement im Bereich des Jugendschießsports (aus der auch eine Deutsche Meisterin hervorgegangen ist);
  • Annegret Wöhler-Pajenkamp für seit ihrer Studienzeit dauerndes Engagement im Bereich des Naturschutzes und als Gästeführerin;
  • Albert Schomburg für seine seit 1954 (!) bestehende Aktivität hinsichtlich Musikuntermalung bei karikativen und gemeinnützigen Festen.

Allen Geehrten auch von hier unseren herzlichen Dank für die geleistete Arbeit.

Ärgerlich war nur ein kurzer Absatz in der Laudatio durch den stellvertretenden Bürgermeister Dr. Jürgen Falck. Er verkündete bar jeden Vorwissens, der (hauptamtliche) Bürgermeister und der 1. Stadtrat hätten den Stadtentwicklungsprozess angeschoben. Nichts ist falscher: Auf der Klausurtagung des Rates von 2015 bekam die Stadtverwaltung von den ehrenamtlichen (!!) Ratsmitgliedern den Auftrag, für einen solchen Prozess Unterlagen zu besorgen und sie dann dem Rat wieder vorzulegen. Es waren Ehrenamtliche, die diesen Prozess anschoben.

Weshalb ein Ehrenamtlicher das vergisst - wer weiß es?