Am heutigen Donnerstag lud die Stadtverwaltung alle Ratsmitglieder ein, die sanierte Rosendiele an der Bremer Straße zu besuchen. Von der SPD-Stadtratsfraktion folgten Fraktionsvorsitzender Dr. Christoph Lanzendörfer, stellv. Bürgermeisterin Bärbel Ehrich und die Ratsmitglieder Helma Schöpe und Jonathan Kolschen der kurzfristigen Einladung und ließen sich vom Ersten Stadtrat Norbert Lyko und weiteren Beschäftigten der Stadt durch die neue Unterkunft für Geflüchtete und Wohnungslose führen.

Blick vom Eingang auf die Bremer Straße

Es ist soweit: Die Rosendiele ehemalige Gaststätte mit einem Saal, in dem auch oft frühere Ratssitzungen stattgefunden hatten, ist saniert und einzugsbereit.

Die Vorgeschichte datiert bis ins Jahr 2015 zurück. Am 27.10.2015 stellte die SPD-Fraktion folgenden Antrag im Rat:

Die Stadt Bassum verstärkt unter folgenden Gesichtspunkten ihre kommunale Daseinsvorsorge auf dem Gebiet des Wohnens:

  1. Die Stadt fördert den Bau von Wohnraum durch eigene Aktivitäten. Diese Förderung beinhaltet den Bau und die Bereitstellung von Wohnraum gleichermaßen.
  2. Um nicht durch Einschränkungen Eigenverantwortlichkeit einzubüßen, beteiligt sich die Stadt in diesem Programm nicht am sozialen Wohnungsbau.
  3. Die Aktivitäten können durch die Stadt als Träger, durch die WISEG oder durch Kooperation mit Nachbargemeinden entstehen. Zu diesem Zweck soll die Verwaltung Kontakt mit den Gemeinden Bruchhausen-Vilsen, Stuhr, Syke und Weyhe aufnehmen, um Möglichkeiten einer selbstständigen Wohnbaugesellschaft auszuloten.
  4. Die Stadt Bassum kann sich grundsätzlich eine Kooperation mit einem anderen Träger vorstellen, so lange die kommunale selbstverantwortliche Tätigkeit nicht eingeschränkt wird.
Helma Schöpe und Jonathan Kolschen besichtigen eines der zweckmäßig, aber keiensfalls luxeriös eingerichteten Appartements.
Helma Schöpe und Jonathan Kolschen besichtigen eines der zweckmäßig, aber keiensfalls luxeriös eingerichteten Appartements.

Das war der Startschuss - und nun ist die Rosendiele bezugsfertig. Das gesamte Haus wurde durch den neuen Besitzer saniert und von der Stadt auf Sozialmietniveau gemietet. Einige Bewohnerinnen und Bewohner sind schon eingezogen, auch ein gerade geborenes Baby krähte der Ratsdelegation fröhlich entgegen. „Herzlich willkommen bei uns, kleiner Erdenbürger“ wünschten wir ihm alle.

Während es 2015 unzweifelhaft auch darum ging, Geflüchteten eine menschenwürdige Unterkunft zu gewähren, hat sich die Situation mittlerweile völlig entspannt. Wir können nun daran gehen, die tatsächlich völlig desolaten Obdachlosenunterkünfte Syker Straße 90 und Banhofstraße 2 aufzulösen und am besten sofort abzureißen. Die Stadt Bassum, besonders Erster Stadtrat Norbert Lyko und Ordnungsamtsleiter Andreas Abelt, haben sich vorbildlich für die Belange der hier schon jetzt und bald Wohnenden eingesetzt.

Helma Schöpe und Dr. Christoph Lanzendörfer auf dem Flur vor einigen der Appartements.
Helma Schöpe und Dr. Christoph Lanzendörfer auf dem Flur vor einigen der Appartements.

Für die Stadt Bassum ist es übrigens fast ein Nullsummenspiel: Fast die gesamte Miete gibt es über den Sozialkostenausgleich durch den Landkreis zurück. Na ja, allerdings bekommt der Landkreis dieses Geld durch die Hälfte der Gewerbesteuern, die die Kommunen an ihn als sog. Kreisumlage zu zahlen haben.