Zum 12. Mal auf Spiekeroog
Zum zwölften Mal tagte die SPD-Fraktion mittlerweile auf der Insel Spiekeroog, die Kellner im Blanken Hans kennen inzwischen fast die Lieblingsgetränke der Roten, und dennoch: Diese Tagung war völlig anders als die bisherigen.
Am Freitag gab es gleich nach der Ankunft auf der Insel zwei Gespräche. Zum einen mit Svenja Gieseke, die den Bassumer Gästen den Spiekerooger Kindergarten und die Erweiterung um die Krippe zeigte. Fazit: “Wir sind hier zu 100 % belegt, wir haben auch eine sehr gute Versorgung mit zwei Erzieherinnen pro Gruppe sowie mir als Leiterin." Die Bassumer Sozialdemokraten konnten sich über die gute Ausstattung ein Bild machen. “Die Ferienzeiten wären für unsere Kindergärten eher ungewöhnlich: Da aber Spiekeroog durch den Tourismus auch anderes nötig hat, sind eine Woche Ferien im Sommer und dafür viel mehr Zeit im Winter verständlich“, fasste Fraktionsvorsitzender Dr. Christoph Lanzendörfer das Gespräch zusammen.
Mit Sabine Mankus, Leiterin der Inselschule, gab es das zweite Gespräch. Sie zeigte die Inselschule und gab Einblick in die Erfordernisse, die eine kleine Schule benötigt. Die Inselschule ist eine Grund- und Hauptschule, die alle Abschlüsse ermöglicht bis hin zum erweiterten Sekundarabschluss, der den Zugang zur gymnasialen Oberstufe gewährt. 33 Kinder gehen derzeit in die Schule. “Profilbildung ist kein Thema für uns, die gibt es auch schon für ein Kind“, erklärte Sabine Mankus. Die enge Zusammenarbeit mit der Hermann-Lietz-Schule bietet der Inselschule Gelegenheit zu integrativen Unterrichtsmodellen mit flexibler Binnendifferenzierung. „Die Insellage gibt dieser Schule sicher mehr Möglichkeiten des Ausprobierens“, schloss Luzia Moldenhauer aus dem Gespräch, „aber manche Idee wäre für die eine oder andere kleine Schule bei uns bestimmt auch interessant.“
Die Bassumer Sozis zeigten sich sehr angetan von der Kreativität, die diese kleine Schule täglich beweist.
Der folgende Tag war einer ökologischen Führung mit dem Umweltpädagogen Carsten Heithecker vom Nationalpark-Haus Wittbülten. Hierbei erfuhren die Sozialdemokraten viel Neues
über die Entwicklung der verschiedenen Dünen bis zur Wanderung der Insel in West-Ost-Richtung und die damit verbundenen Auswirkungen für Mensch und Natur. Auch in der Ausstellungsführung im Nationalparkhaus nach dem Mittagessen wurde noch einmal unsere Verantwortung für die Umwelt deutlich.
Um Punkt 11.00 Uhr wurde die Führung auf der Ostplate für eine Gedenkminute unterbrochen. Die Sozialdemokraten wollten damit ihre Solidarität zeigen, denn zu diesem Zeitpunkt begann in Weyhe die Mahnwache zum Gedenken an Daniel S., der als Streitschlichter zu Tode geprügelt worden war. Gleichzeitig setzten die Weyher damit ein Zeichen gegen Gewalt und Rechtsradikalismus, dem sich die Bassumer anschlossen.
Wenn auch bei dieser Klausurtagung die Bassumer Themen nicht im Mittelpunkt standen, brachten die Teilnehmer doch viele Anregungen mit nach Hause. Christoph Lanzendörfer zog ein positives Fazit:
“Hier haben wir gezeigt, dass wir die Fähigkeit besitzen, Situationen aus ganz anderen Blickwinkeln anzusehen, um dadurch Ideen für unsere eigenen zu gewinnen.“