Unlängst gab es einen für die Zukunft der Bassumer Jugendarbeit sehr bedauerlichen Konflikt zwischen dem Bürgermeister und den restlichen Mitgliedern des Verwaltungsausschusses. Der Reihe nach: Alle Fraktionen im Rat hatten Vertreterinnen oder Vertreter in eine Arbeitsgruppe entsandt, die sich mit Konzepten für die weitere Jugendarbeit in Bassum beschäftigte.

Hierzu gehörten Rundreisen zu anderen Jugendfreizeitheimen und die Entwicklung eines Anforderungsprofils für eine Sozialpädagogin oder einen Sozialpädagogen im Jugendhaus. Das Anforderungsprofil sah natürlich eine abgeschlossene Ausbildung und Erfahrung in der Jugendarbeit vor, Engagement und Ideen. Genau diese Punkte wurden auch in einer Ausschreibung vorgesehen und auf diese Ausschreibung gingen mehrere Bewerbungen ein. Nach zwei Vorstellungsrunden sprach sich der Verwaltungsausschuss dann für eine erfahrene und hoch engagierte Kraft aus. Gemeinsam mit ihr sollte ein neues Konzept erstellt werden, wobei der Verwaltungsausschuss auf ihren langjährigen Erfahrungsschatz hoffte. Es hätte losgehen können.

Hätte!

Der Bürgermeister verweigerte sein „Einvernehmen“, er allein bevorzugte jemanden anderes, jemanden ohne bislang abgeschlossene Berufsausbildung und ohne größere Erfahrung in der Jugendarbeit! Unter „Einvernehmen“ versteht die Niedersächsische Kommunalverfassung nach § 107, Abs. 4, 2. Satz die Möglichkeit des Bürgermeisters, einen vom Verwaltungsausschuss gefassten Personalbeschluss zu blockieren. Das ist hier geschehen. Es gibt also keine Neubesetzung für das Jugendhaus! Es ließe sich vermuten, dass die Jugendlichen dem Bürgermeister völlig egal sind. Es ist schon erstaunlich, dass die Stadt Bassum eine Arbeitsgruppe einrichtet, in der man sich zeitintensiv, sorgfältig und verantwortungsbewusst mit der Zukunft Bassumer Jugendarbeit beschäftigt, eine Ausschreibung mit einem bestimmten Anforderungsprofil erlässt und alle sich daran halten - bis auf den Bürgermeister, der bestimmt nicht aus eigener Kenntnis (denn als jugendpolitischer Fachmann gilt er auch in wohlmeinenden Kreisen nicht gerade) sein Einvernehmen für eine gute Lösung verweigerte.

Welche Beweggründe mögen für solch ein Verhalten eine Rolle spielen? Man konnte ihn leider nicht fragen, denn das sonst nach Sitzungen des Verwaltungsausschusses übliche Pressegespräch zur berechtigen und notwendigen Information der Öffentlichkeit wurde kurz vor Beginn wieder abgesagt!

Dies ist eine gemeinsame Erklärung der Bassumer Fraktionen von CDU, SPD und Bündnis 90 / Die Grünen.