Wieder einmal: Verwaltungsspitze als Baumvernichter!
Auf der letzten Sitzung des Ratsausschusses für Bauen, Planen, Landwirtschaft und Umwelt trug die Verwaltung einen Bericht über geplante Änderungen an der Straße Am Damm vor. Die Ratsmitglieder rieben sich die Augen…

Foto: Am Damm
Diese Baumreihe soll fallen - für einen ungetrübten Genussblick auf vorbeidonnernde LKW

Die Straße Am Damm unterliegt als Landesstraße der Landesstraßenbauverwaltung. Und die plant, die gesamte Grünzone, die die Rasenfläche des Parks an der Freudenburg zur Straße begrenzt, aus dem Boden zu reißen und dafür eine Straße zu bauen - noch breiter als erforderlich! Die Verwaltung bremste nicht etwa mit Verweis auf die städtischen Baumschutzleitlinien, sondern outete sich als konzeptloser Fan der Betonierfantasten der Landesbehörde. “Wir sollten uns umbenennen“, schlug Manfred Tinnemeyer nach der Sitzung vor, “nicht Bassum - die Lindenstadt, sondern Bassum - Stadt des Baumkahlschlags!"

Foto: Am Damm
Wohin wird der Pfeil des kulturhistorischen Pfads bald weisen? Auf Betonpisten und die Geräuschkulisse jaulender PS-Giganten

Es ist wirklich absurd: Um der Autobahnmaut auszuweichen, fahren viele LKW jetzt von Harpstedt oder Wildeshausen über die L 776 zur B 51. Und die Macher im Landesamt haben nichts anderes zu tun, als deshalb Bäume abzuhacken, um mehr Straßen zu bauen. “Es ist“, so Fraktionsvorsitzender Dr. Christoph Lanzendörfer, “ als ob einige den Sprung aus dem Neandertal an Planungsschreibtische nicht verkraftet haben und munter drauf los planen, als ob sie eine unendliche Welt vor sich hätten. Wir werden um jeden Quadratmeter städtischen Bodens, um jeden Baum und um jeden Strauch kämpfen."

Foto: Am Damm
Jetzt Erholungsfläche und wichtiges Reservat zur Sauerstoffbildung, bald ein Bild des Jammerns!

Empört zeigten sich die Sozialdemokraten über die Äußerung des stellvertretenden Leiters der Straßenbauverwaltung, Dieter Thomsik, man habe lange gemeinsam mit der Stadt und dem Landkreis nach Lösungen gesucht. “Das treibt uns die Galle hoch“, bekannte Manfred Tinnemeyer, “lange mit der Stadt geplant und die Verwaltung hielt es nicht für nicht nötig, während dieser langen Zeit auch nur einmal die Pläne mit der Politik zu sprechen. Und jetzt soll es holterdipolter losgehen, damit im März schon alle Rodungen für die Betonierungen fertig sind!" Für etwaige Baumvernichtungsmauscheleien ist ausschließlich die Verwaltung verantwortlich.
Um zu demonstrieren, wer die politische Verantwortung dafür trägt, erwägt die SPD für die übernächste Ratssitzung eine Straßenumbenennung zu beantragen: Statt Am Damm könnte die Straße auch “Weg der Einfalt“ oder “Bürgermeister-Dankesstraße“ heißen. Wir bitten um weitere Vorschläge.

Ab August werden die Pläne ausgelegt. Ab dann können auch Einsprüche eingereicht werden. Und wir haben eine Chance, diesen Ausbau zu verhindern, wenn sich möglichst viele mit Einsprüchen und Einwendungen beteiligen. Das sollten wir tun: Heimatverein, WIR und alle Parteien können dabei helfen!