Der Syker Kurier hatte unter diesem Titel am 5.11. die vorausgegangenen Dinge zur Geburtshilfe kommentiert und abschließend gefordert: „Darüber muss sachlich diskutiert werden, mit möglichst wenig Emotionen.“ Die erste Frage: Warum eigentlich? Dürfen Politikerinnen und Politiker denn nicht genau so sauer sein über diese indiskutable Information seitens des Klinikverbunds wie die anderen Menschen auch? Wozu erscheint eine solche Forderung?

Es soll rein sachlich etwas abgewickelt und technokratisch umgesetzt werden, was für so viele Menschen in unserem Landkreis eine immense Bedeutung hat?
Und die zweite Frage: Gerade die Presse hat ja die Alexianer bei der kostenlosen Übernahme der Kreiskrankenhäuser mit Fotos und Artikeln bejubelt.

Also soll es so sein, dass mit großer Begeisterung und Freude (starke Emotionen!) der Karren in den Dreck gefahren werden darf und die Politik ihn anschließend sachlich (emotionsfrei!) aus demselben ziehen soll?

Irgendjemand irrt!

Lob und Hudel

Der Syker Kurier hatte zum Abschied des Landrats einige (so der Text der Einladung) „Weggefährten“ des Landrats um eine persönliche Stellungnahme der zehn Jahre seines Schaffens hier gebeten. (Natürlich völlig emotionsfreie) Jubelattacken einiger dieser Weggefährten wurden dann auch veröffentlicht. Der Beitrag unseres auch angefragten Fraktionsvorsitzenden Dr. Christoph Lanzendörfer wurde einer internen Zensur geopfert. Vielleicht war dieser auch nicht emotionsfrei genug? Hier ist der kurze Beitrag zu lesen, unzensiert:

Aus Bassumer Sicht verlief die Ära Stötzel enttäuschend. Das fing schon 2001 mit der willkürlichen Entlassung des hochgeachteten chirurgischen Chefarztes, Dr. Seifert, an, setzte sich mit der Verhinderung des Kreisjugendheims für Bassum fort, ging weiter mit der "Zentralisierung" des Kreissitzes in Diepholz sowie einer (sehr aktuell) unsäglichen Krankenhauspolitik und gipfelte in seiner Lobbyistentätigkeit gegen eine Bassumer KGS. Als überzeugtem Parlamentarier fielen mir die Absprachen mit informellen Gruppen unangenehm auf, die zu dem bestimmenden Werkzeug seiner Politik wurden. Aus einem guten Bürgermeister wurde ein Landrat, dessen Amtszeit wir negative Entwicklungen verdanken.