Der Runde Tisch Energie der Agenda, an dem neuerdings vermehrt zu Wahlkampfzeiten gerade Kandidaten der Grünen sitzen, fordert: Die Stadt muss Energie sparen! Und zwar durch Maßnahmen am Rathaus glatt 10 %!
Das sind endlich mal Worte, kräftig, markig, so prall wie das Leben zu Wahlkampfzeiten. Aber eben nur Worte.

Es gab die Chance, die Hälfte der geforderten 10 % durch eine einzige Maßnahme zu schaffen. Die SPD stand aber allein bei der Umsetzung von Worten zu Taten .
Es ging um die Türen am Rathaus. Dipl.Ing. Marco Appel hatte in einer umfangreichen Vorlage errechnet, wie viel Energie die Stadt sparen könnte und wie viele Tonnen CO2 die Stadt einsparen könnte (nämlich 2,4). Vorne am Rathaus hätte eine Karussell-Tür Wärme gefangen, hinten ein Windfang diese Aufgabe erfüllt. Die SPD fand das Konzept einleuchtend und nachvollziehbar. Und endlich wären den Worten auch mal Taten gefolgt.
Aber wir standen allein: Allen anderen waren angeblich die Kosten für die Stadt zu hoch: 20.000 €. Die Gesamtanlage hätte 78.000 € gekostet, es gab damals aber das Konjunkturpaket II, das eine Energie sichernde Maßnahme mit 75% bezuschusst hätte. Und es wäre nicht nur Energie sichernd gewesen, auch die Mitarbeiterinnen der Stadt hätten es erheblich angenehmer gehabt, nicht mehr im zugigen Rathaus zu sitzen.
Die SPD stand allein. Alle anderen waren dagegen. Zu den anderen gehören jetzt auch die, die Energie sparende Maßnahmen fordern. Uns nervt Geschwätz, wenn keine Taten folgen.
„Maulhelden“ nennt der Volksmund Menschen, die nur mit dem Mund groß, aber nichts wirklich tun. Und wer großmäulig und populistisch nach der Katastrophe von Fukoshima 10 % Energie-Einsparung fordert, aber es noch nicht einmal fertig gebracht hat, bei 5 % mitzumachen, der ist eben ein solcher. Wenn für 5 % Einsparung schon 20.000 € zu viel waren, wie viel dürfen denn die geforderten 10 % kosten - höchstens?

Foto: Rathauseingang mit neuen Türen
Mit einer Karusselltür und einem Windfang hätte hier mehr erreicht werden können.

Am 12.10.2010 haben wir bereits unsere Sichtweise dazu unter dem Titel „War das klug?“ hier auf unserer Seite dargelegt. Und damals schrieben wir auch:

„Gerade wenn wir die katastrophalen energetischen Verhältnisse in den städtischen Gebäuden betrachten, ist diese Entscheidung nicht nur kurzsichtig: Sie ist schlichtweg blind. Und gerade diejenigen, die den NWDSB mit über 900.000 € gefördert haben, sind nicht bereit, für die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 1/45 oder 2,2 % dieser Summe zu bewilligen.“

Dem ist nichts hinzuzufügen.