Der Bezirksvorstand der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) beschäftigt sich im laufenden Jahr unter anderem mit dem Thema "Frauen und Arbeit". Es handelt sich dabei um eines von vielen Themen, die bei der ASF-Bezirkskonferenz im Oktober des letzten Jahres von den anwesenden Frauen vorgeschlagen wurden. Um sich einen praktischen Einblick in die Arbeitswelten von Frauen verschaffen zu können, hatten sie sich für eine Werksführung im VW-Werk in Hannover-Stöcken angemeldet.

Vier Bassumer Frauen vertraten sozusagen in Personalunion die ASF vor Ort wie auch die ASF im SPD-Unterbezirk Landkreis Diepholz bei diesem Besichtigungstermin:

ASF-UB-Vorsitzende Dorit Schlemermeyer, ihre Stellvertreterin Luzia Moldenhauer, die auch Mitglied des ASF-Bezirksvorstands ist, Beisitzerin Katharina Mehlau sowie Anneliese Windhorst.

ASF-Bezirksvorsitzende Regina Haut freute sich insbesondere über die gute Unterstützung der Gruppe durch die Bassumerinnen.

In einem einführenden Vortrag wurden die SPD-Frauen mit den wichtigsten Daten des Werks, in dem Nutzfahrzeuge hergestellt werden, vertraut gemacht. Bei der anschließenden gut anderthalbstündigen Führung durch die Produktionshallen erhielten die Frauen einen Einblick in die Produktionsabläufe. Beeindruckt zeigten sie sich insbesondere von der modernen Technik, die in der Produktion zum Einsatz kommt.

Die Besucherinnen konnten aber auch an vielen Stellen bemerken, dass im Werk ebenfalls Wert auf eine gute Arbeitsatmosphäre, auf hohe Arbeitszufriedenheit und Qualifizierungsangebote für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gelegt wird.

Informationen darüber erhielten die Gäste von der stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden Bettina Murkovic, die nach der Werksführung in einem etwa einstündigen Gespräch zum Themenbereich "Frauen und Arbeit" interessante Aspekte zu berichten hatte.

Im VW-Werk in Stöcken, das seit 1956 an diesem Standort in Betrieb ist, arbeiten zurzeit etwa 13.000 Beschäftigte. Leiharbeit dort = 0.

11,5 % der Beschäftigten sind Frauen. Murkovic berichtete, dass auch hier, wie anderswo, nur wenig Frauen im technisch-gewerblichen Bereich höhere Positionen innehaben, es gibt beispielsweise nur sehr wenig Meisterinnen. In allen Beschäftigtengruppen werden angepasste Förder- und Qualifizierungsprogramme angeboten, und so will VW auch in diesem Bereich durch Förderangebote und Anreize mehr Meisterinnen gewinnen.

Daneben sind an allen inländischen VW-Standorten Frauenbeauftragte tätig, die beispielsweise Mentoringprogramme für pozenzielle weibliche Führungskräfte durchführen.

"Aber diese Programme müssen auch Folgen zeigen", gab Murkovic zu bedenken und erwähnte, dass grundsätzlich die durchschnittliche Durchlaufquote von Männern in Führungspositionen immer noch kürzer ist als bei Frauen.

ASF-Bezirksvorsitzende Regina Haut bedankte sich anschließend im Namen der ASF für das interessante Gespräch, in dem die Besucherinnen auch viele Fragen stellen konnten, die von der Betriebsrätin kompetent beantwortet wurden.

Wir ASF-Vertreterinnen aus Bassum waren uns anschließend einig:

Die Fahrt nach Hannover hatte sich mehr als gelohnt. Der Blick in die hochtechnisierte Arbeitswelt eines Großunternehmens war sehr interessant und brachte gleichzeitig viel Nachdenkliches mit sich, das uns noch lange bewegen wird.