Ich hatte mehr Glück als 95% der Weltbevölkerung: Ich bin im Deutschland der Nachkriegszeit geboren und aufgewachsen, ich kenne keinen wirklichen Hunger und keinen Krieg. Ich hatte das Glück, in einem Elternhaus aufzuwachsen, in dem Bildung einen hohen Stellenwert hatte. Und ich hatte das Glück, aus diesen Bestandteilen sehr viel machen zu können.

Geboren bin ich in Erlangen in Franken, bin aber schon nach zehn Monaten nach Hamburg und später nach Bassum umgezogen, so dass ich hier eingeschult wurde. Nach dem Abitur in Syke musste (ja: ich fühlte keinen Drang dorthin) ich zur Bundeswehr, dann hätte ich einige Jahre auf einen Studienplatz in Medizin warten müssen, habe stattdessen aber eine Ausbildung zum Krankenpfleger gemacht. Nach dem Studium in Bonn habe ich dann in einigen Krankenhäusern eine Ausbildung zum Internisten und Psychotherapeuten gemacht. Nach knapp acht Jahren als Oberarzt in Vechta bin ich nun seit 2002 niedergelassener Internist in Bassum. Letztlich habe ich die Stellung auch deshalb gewechselt, weil ich endlich eine Dauerkarte für Werder nutzen wollte. Als Selbstständiger geht das eher.

Das ist das Äußerliche. Seit meiner Schulzeit bin ich bei den Jusos, seit 1976 auch im Bassumer Stadtrat. Mir gefällt an der Politik, etwas planen und vorbereiten zu können. Hierfür braucht man Unterstützung und den Rat anderer, deswegen bin ich in einer Partei. Es ärgert mich schon, dass wohlgefällig zur Kenntnis genommen wird, dass ich im Sportverein, in der Kirche, im Verkehrsclub Deutschland, im Allgemeinen Deutschen Fahrradclub bin, aber wenn ich auch bekräftige, dass ich meiner Überzeugung folgend Mitglied einer Partei, der SPD, bin, dann werde ich angesehen, als ob ich mein Unterhemd eine Woche nicht gewechselt hätte. Aber das sind wohl nur diejenigen, die es auch achselzuckend zur Kenntnis nehmen, dass sich die Reichen aus Blankenese ein ganzes Schulsystem für Hamburg zusammen kaufen konnten. Das ist ja die Folge, wenn es nur noch Einzelinteressen gibt.

Wir haben drei Kinder, die mit ihren Ausbildungen schon oder bald fertig sind. Zum Glück spielen alle drei so gerne wie ich Brettspiele wie Café International…

Foto: Dr. Christoph Lanzendörfer
Politik ist ein immer geringer werdender Teil meines Lebens. Im Sommer konnte ich mir meinen Traum erfüllen und mit dem Fahrrad über die Alpen nach Venedig radeln.

Musik kann ich da zwar auch hören, aber ruhigen, klassischen Jazz (nicht Dixie) höre ich noch immer am liebsten im Wohnzimmer. Verrückt bin ich, was Bücher angeht. Ich bin sicherlich ein Vielleser, aber es gibt auch so viele schöne Bücher. Einige davon habe ich…

Wirklich verrückt bin ich allerdings, was Füllhalter angeht: Was andere für Zigaretten ausgeben, investiere ich in schöne Schreibgeräte. Ist schon ziemlich grenzwertig…

Aber das Schönste ist es immer noch, mit dem Fahrrad durch unsere herrliche Umgebung zu radeln oder mit Freunden im Garten oder am Kneipentisch zu klönen.