Geboren wurde ich als drittes Kind – nach zwei Söhnen das ersehnte Mädchen – in der heutigen Städteregion Aachen. Meine Eltern waren mitfühlend und schenkten mir zwei Jahre später noch eine Schwester. Mit ihr habe ich die ganze Palette geschwisterlicher Gefühle durchgemacht – und sie mit mir.

Familie

Wenn meine Schwester Ruth mich besucht, unternehmen wir gemeinsame Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung, machen Fahrradtouren...

... oder hängen einfach ab bzw. "chillen" wie das neudeutsch heißt.

Mit 19 Jahren zog ich für ein Jahr nach Aachen, mit 21 nach Berlin. Geplant war ebenfalls ein Jahr, es wurden fast acht daraus. Seit 1987 lebe ich im Landkreis Diepholz, seit April 1989 in Bassum, damit länger als in meiner ursprünglichen Heimat.

Trotzdem ist mir die Familie sehr wichtig geblieben. Mehrmals im Jahr besuche ich meine Eltern und Geschwister, die inzwischen ebenfalls Familien haben und in denen die ersten Enkelkinder ihre Großeltern, die meine Geschwister sind, begeistern.

Meine eigenen Kinder spielen natürlich für mich eine besondere Rolle, ich respektiere ihre Selbstständigkeit, wir reden sehr häufig miteinander, ohne dass jemand sich eingeengt fühlen muss.

Foto: Besuch im Kloster Maria Laach
Eine Aufnahme von einem Ausflug ans Kloster Maria Laach in der Eifel. Wir befanden uns auf der Fahrt von Frankfurt, wo wir Paula nach 7 Monaten Neuseeland vom Flieger abgeholt hatten, nach Aachen zu Eltern bzw. Großeltern. Dieser Zwischenstopp musste aber noch sein.
Foto: Besuch auf dem Pannekoekenschip
Ein Besuch auf dem Pannekoekenschip in Bremen, zusammen mit Paula, meiner Tochter, und Wilma, meiner Mutter. Niederländische Esskultur probieren. ;-)

Kultur

Kultur ist für mich etwas überaus Wichtiges, die eigene wie die, die mir (noch) fremd ist. Früher bin ich viel in Europa herum gereist und habe immer versucht, mich mit der jeweiligen Landessprache vertraut zu machen, ihren Klang zu erfassen und wenigstens ein paar Worte wie „bitte“, „danke“, „guten Tag“ aussprechen zu können. Natürlich waren immer Besuche von historischen Stätten Pflicht, genauso wie die Spaziergänge in den Städten und Dörfern, um etwas vom Alltag der Menschen beobachten zu können.

Heute bleibe ich hauptsächlich im Urlaub im eigenen Land und entdecke dabei immer mehr Interessantes, Überraschendes und Schönes.

Foto: Luzia Moldenhauer auf Rügen
Auf der Insel Rügen war ich nun schon mehrfach. Sie bietet wunderschöne und sehr unterschiedliche Ecken und ist zum Fahrradfahren einfach ideal. Von flachen Strecken bis hin zu steilen Auf- und Abfahrten auf manchmal schwierigem Untergrund verlangt sie beim Erkunden nicht wenig Anstrengung. Ob die sanften Hügel auf dem Mönchgut oder die Steilküste mit den berühmten Kreidefelsen, auch das Innere der Insel und die Westseite mit den Boddengewässern - Rügen ist wunderschön.
Foto: In Berlin
Und dann: immer wieder Berlin! Draußen...
Foto: Schloss Rheinsberg
Schloss Rheinsberg in der Mark Brandenburg. Von Berlin aus fast ein Katzensprung. Dort gibt es Interessantes zu entdecken, beispielsweise das Tucholskymuseum im Schloss.
Foto: Magdeburg
Die Überraschung des Jahres war für mich Magdeburg. Nachdem ich über Jahrzehnte hinweg immer nur den Magdeburger Dom und die Plattenbauten am Stadtrand von der Autobahn aus gesehen hatte, entschloss ich mich in diesem Jahr auf der Rückreise von Berlin, endlich mal den Dom aus der Nähe zu betrachten. Ich war sehr erfreut von der restaurierten Innenstadt, von der Lage an der Elbe - kurzum, Magdeburg ist auch eine Reise wert!

Geschichte

Geschichte ist ein Teil unseres Lebens, die allgemeine wie die individuelle. Wir werden in unserem persönlichen wie auch vom historischen Umfeld in unserer Entwicklung geprägt. Interesse für die Geschichte hatte ich schon als Schülerin, wobei mich immer mehr die handelnden Menschen in ihren Umfeldern und mit ihren Interessen faszinierten als Daten und theoretische Zusammenhänge und Begründungen. Vielleicht auch deshalb und aus vielen anderen Gründen ist mein Interesse am Nationalsozialismus so groß geworden. Mich interessiert vor allem die Frage, was mit den Menschen damals passiert ist. Was trieb die einen dazu mitzumachen und die anderen widerspenstig und/oder widerständig zu bleiben?
Inzwischen habe ich das Gefühl, dass ich keine klare Antwort auf diese Fragen bekommen werde, aber ich suche trotzdem weiter.

Foto: Bergen-Belsen, Gedenkstätte
Die Gedenkstätte Bergen-Belsen spielt seit Jahren für mich eine große Rolle, weil ich dort mit zwei Kommilitoninnen eine Führung über das Gelände erarbeitete, die, aufgearbeitet, in Form einer wissenschaftlichen Publikation erschien.

Auch habe ich begonnen, einen Teil meiner Familiengeschichte aufzuarbeiten, was mich auf den Soldatenfriedhof Stare Czarnowo in Polen und die dazu gehörende Gedenkstätte führte. Ich bin froh, dass es die Deutsche Kriegsgräberfürsorge gibt, die sich überall in Europa um den Aufbau und die Pflege von Friedhöfen für gefallene Soldaten, aber auch von getöteten Zivilisten kümmert. Für die Angehörigen und Nachkommen sind dies Orte der Erinnerung und gleichzeitig der Mahnung.

Foto: Straßenschild Soldatenfriedhof Stare Czarnowo
Foto: Auf dem Soldatenfriedhof
Vorher kaum vorstellbar für mich die Zahl der getöteten Soldaten. Erst als ich den Friehof betrat und die vielen, vielen Namen auf den Tafeln las, erschrocken darüber, wie viele Soldaten nicht mal 20 Jahre alt wurden - erst da bekam eine nüchterne Zahl eine schmerzende Realität.

Eine kleine Geschichte zur Geschichte:

Als ich mit Paula aus Polen zurück war und wir eben erst die Grenze nach Deutschland überquert hatten, meinte sie: "Wieder zuhause!" Dieses Gefühl teilte ich, aber irgendetwas war anders. Ich überlegte einen Augenblick und fing dann an zu lachen. Bisher war ich immer aus dem Westen, Norden oder Süden aus dem Ausland "nach Hause" gekommen, nie aus dem Osten. Und obwohl ich so oft schon in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern unterwegs gewesen war, hatte ich mich dort auch nach all den Jahren seit der Wiedervereinigung immer irgendwie fremd gefühlt. Und nun erlebte ich zum ersten Mal das Gefühl "zu Hause" anzukommen genau dort.

Ich fand das wunderbar, es war ein tolles Gefühl und eine wunderbare Erkenntnis.

Foto: Landschaft an der Grenze zu Polen
Wieder zuhause!

Fazit: FamilieKulturGeschichte - nicht trennbar.


Ja, und zum Schluss möchte ich sagen, dass ich in Bassum viele liebe Menschen kennen und schätzen gelernt habe.

Auch so etwas wie eine Familienergänzung durch meine Freundinnen und Freunde in der Politik habe ich gefunden und ich bin ihnen dankbar für viele schöne gemeinsame Erlebnisse. Einiges davon ist auf diesen Seiten nachlesbar.

Aber ein Foto muss noch her, das ein Wesen zeigt, das mir auch besonders nahe steht und das ich ebenfalls hier in Bassum gefunden habe - nein, stimmt nicht, sie hat mich gefunden!

Foto; Tinka-Katze
Tinka, die Treue.