Offener Brief der SPD in Bassum an den neuen Vorsitzenden der WIR, Hans-Joachim Günther, als Antwort auf seine offenen Worte, nachzulesen in der Kreiszeitung vom 28. März.

Prima Einstieg, Hansi! Wir gratulieren!

Endlich ist jemand da, der deutlich sagt, was geht und was nicht! Lange haben wir auf einen Führenden warten müssen, jetzt ist er endlich da! Und nicht genug damit, er sammelt die Herren der WIR hinter sich als Schutzmacht für den Bürgermeister. Bravo! Jetzt haben wir genau das, was wir als Stadt brauchen: Die Wirtschaftsgemeinschaft sagt uns, wo es lang geht. Was brauchen wir die Ratsmitglieder, die in einem demokratischen Verfahren in ihre Aufgaben gewählt wurden? Alles Quatsch! Das kannst Du, lieber Hansi, als neuer Chef der WIR doch allemal besser! Kritik an rein betriebswirtschaftlichen Überlegungen ist Deiner Meinung nach unangebracht, weil sie „die sachliche Grundlage für richtungweisende Entwicklungen zerstört“.

Was meinst Du denn damit? Die richtungweisende Entwicklung, dass die Psychiatrie aus Twistringen nach Bassum verlegt wird, weil die Euros einer unglaublichen Subvention locken? Viele Millionen wurden in Twistringen investiert, nur um die Einrichtung jetzt dort zu zerschlagen und hier mit vielen Millionen neu zu errichten. Mit unseren Steuergeldern übrigens! Das nennen wir mal eine Richtung! Kann man aber auch Verschwendung nennen!

Und die Schulen? Was meinst Du denn damit? Haben Dich Deine neuen Vereinsmitglieder nicht informiert, dass sich viele Gewerbetreibende hinter die Initiative für eine KGS gestellt und sogar gespendet haben? Hast Du nicht gehört oder gelesen, dass sich die Politik in Bassum insgesamt für die Einrichtung einer KGS stark macht? Einig und entschlossen? Was meinst Du denn damit, dass „kleine Heerscharen städtischer Mandatsträger mit führender Lanze Attacken gegen maßgebliche Funktionsträger des Landkreises in Sachen Krankenhaus und Schule führen?“

Wer sind denn die maßgeblichen Funktionsträger, die nicht attackiert werden dürfen? Das soll wohl im Sinne der WIR bedeuten, dass wir wieder Obrigkeitsgläubigkeit einführen wollen? Je höher und bedeutender ein Mann ist - Frauen kommen hier ja nicht vor - umso weniger darf an ihm kritisiert werden?

Vielleicht, Hansi, dies noch zum Nachdenken: „Die kleinen Heerscharen städtischer Mandatsträger“ sind von der Bevölkerung gewählt. Du bist auf Vorschlag zurückgetretener Funktionäre nun Chef einer Interessenvereinigung. Merkst Du diesen kleinen Unterschied? Oder brauchst Du wirklich zur Amtseinführung noch die aktuelle Ausgabe der Niedersächsischen Gemeindeordnung? Da könntest Du nachlesen, welche Aufgaben die Mandatsträger haben, nämlich nicht alles zu schlucken, was von "maßgeblichen Funktionsträgern des Landkreises" kommt.

Die Sache mit dem Takt ist übrigens prima, Hansi, üb es doch einfach mal!

Wir üben uns dafür schon mal in Demut. Wir schlagen als Stadthymne vor: Das schöne Lied vom "Hänschen klein".