Wenn man mehr über Dr. Marco Genthe erfahren möchte – das muss ja nicht unbedingt sein, aber man soll seine Gegner ja kennen – kommt man über Google ganz schnell auf die Seite kandidatenwatch. de. Dieser Internetauftritt trät den Untertitel „Demokratie im Internet“. Dort erfährt man neben einigen persönlichen Angaben auch, wenn man es denn nicht schon wusste, dass Dr. Marco Genthe Rechtsanwalt von Beruf ist.

Weshalb gehen wir darauf ein?

Weil besagter Rechtsanwalt und Vorsitzender der FDP im Landkreis zusammen mit seinem Parteikollegen, usw., Hans-Werner Schwarz in einem Bericht der Kreiszeitung vom 02.03.09 sich mit folgenden Äußerungen hervor getan hat: Eine KGS in Bassum sei nicht genehmigungsfähig und eine Zustimmung im Kreistag für den Antrag aus Bassum sei „fatal“, weil man bei einer Ablehnung durch die Landesbehörde „mit einer Klage vor dem Verwaltungsgericht rechnen“ müsse.

Da fragen wir den Rechtsanwalt doch einfach mal, wie er es eigentlich mit den Rechtsmitteln in einem demokratischen Staat hält? Eine Klage ist ein rechtstaatliches Mittel, das allen BürgerInnen und Gemeinschaften offensteht, wenn sie glauben, nicht gerecht behandelt zu werden.

Und was hält er überhaupt von der Demokratie? Er und alle diejenigen, die durch den Landkreis reisen und in Pressemitteilungen verbreiten, dass die KGS in Bassum sowieso nicht genehmigungsfähig sei. Zum Einen bestimmen nicht die „Reisenden“, die ihre Kenntnisse wer weiß wo herholen, über eine Genehmigung. Das entscheidet immer noch die Landesbehörde, wenn ein Antrag eingeht. Denn, wie hat die FDP bei ihrem Besuch in Hannover richtig erkannt? Es liegt noch gar kein Antrag aus dem Landkreis Diepholz vor. Aber das demokratische Verfahren soll von vornherein schon unterlaufen werden. Das Projekt wird besser schon vorher totgesagt, dann hat es jegliches Recht auf Existenz verwirkt.

Es ist ungeheuer, wie hier ein demokratisches Verfahren mit Füßen getreten wird.

Das alles auch noch unter dem Deckmantel fehlender „pädagogischer Konzepte“, wie Schwarz das ausdrückt, der sich nach eigenen Angaben „bereits“ seit 5 (!!!) Jahren mit Bildungspolitik beschäftigt! Und deshalb weiß er auch, dass kleine Schulen kein gutes Angebot machen können. Große Schulen können das natürlich, wie wir aus Syke erfahren haben. Dort gibt es in einem sieben Klassen umfassenden Jahrgang 2 (!!) Profilklassen mit jeweils 2 (!!!) Profilen, weil man trotz der großen Anzahl an SchülerInnen und Lehrpersonal kein Profil für eine einzige Klasse zusammenstellen konnte.

Es geht uns hier aber nicht darum, in gute oder schlechte Schulen einzuteilen. Wir in Bassum haben diese Diskussion nicht begonnen, sie wird uns aber immer wieder aufgedrängt.

Und wenn von einer kleinen Schule die Rede ist, die „stirbt“ (Schwarz), dann wird immer nur auf den gymnasialen Zweig geblickt. Nicht einmal wurde von den Gegnern der KGS in Bassum von unserer Hauptschule oder Realschule gesprochen. Interessieren diese SchülerInnen eigentlich überhaupt jemanden? Wird von irgendjemandem wahrgenommen, dass auch diese SchülerInnen ein Recht auf sinnvolle Beschulung haben? Dass sie von einer Umwandlung in eine KGS profitieren würden?

Wir in Bassum haben alle Kinder im Blick und wollen für alle unsere Kinder eine bestmögliche Bildungsbeteiligung erreichen.

Und das will der Landkreis mit seiner gelbschwarzen Mehrheit verhindern. Warum? Weil die Verfechter der Dreigliedrigkeit nicht wirklich die drei Schulformen im Blick haben: Ihnen geht es nur um das Gymnasium. Und das muss geschützt werden. Um jeden Preis! Hier sind viele Millionen verbaut worden und weitere sind in Planung.

Hier heißt es wieder mal „Klotzen“, was das Zeugs hält! Dass wir in Bassum kaum investieren müssen,weil wir Räume zur Verfügung haben, scheint niemanden zu interessieren. Und dass wir enagiertes Lehrpersonal haben und Eltern, die sich für ihre Kinder interessieren, die sie unterstützen und fördern wollen und die allen anderen Kindern das ebenso zugute lassen wollen, auch das scheint niemanden wirklich zu interessieren.

Kommen Sie wieder auf den Boden unseres demokratischen Rechtsstaates zurück, Herr Rechtsanwalt, und setzen Sie sich für eine gerechtere Bildungsbeteiligung ein.

Ach, und wenn Sie glauben, Herr Genthe, in Bassum würde die Diskussion „hochemotional“ und „der Sache nicht gerecht“ geführt, dann sollten Sie vielleicht einmal herkommen und sich mit den Eltern der Initiative unterhalten. Bisher haben Sie das unserer Kenntnis nach nicht für nötig gehalten. Auch das zeugt nicht von sehr viel demokratischem Verständnis.