Der Kreistag wird also am 25.05.2009 zu einer Sondersitzung zusammenkommen, um über den Antrag auf Einrichtung einer KGS in Bassum abschließend abzustimmen.
Die öffentliche Sitzung beginnt um 14:15 Uhr im Hotel Roshop in Barnstorf.

Bassum, den 20.05.2009

Das Ergebnis aus dem unten angesprochenen Gespräch von Politik und Verwaltung aus dem Landkreis mit Vertretern des Kultusministeriums in Hannover ist inzwischen bekannt, eine Gesprächsnotiz ist den Kreistagsabgeordneten sowie den ElternvertreterInnen aus Bassum zugegangen.

Dass der Landkreis diese Informationen so zügig nach dem Termin in Hannover allen Betroffenen zugänglich gemacht hat, ist sehr positiv zu bewerten.

Die Tatsache dass - dem Schreiben nach zu urteilen - das Thema "Dependance eines Gymnasiums" in Bassum einen sehr breiten Raum einnehmen konnte, lag wohl an der Besetzung des Gremiums sowie an den Vorstellungen des Landrats, die mit nach Hannover genommen wurden.

Fakt ist aber - und das ist zunächst aus unserer Sicht positiv zu werten - dass dieses Thema vom Tisch ist. Auch Hannover sieht eine Dependance als nicht praktikabel an.

Absolut negativ aus unserer Sicht ist, dass auch die Einschätzung der Einrichtung einer KGS in Bassum aufgrund der Schülerzahlen und der Bedrohung bestehender Gymnasien in Hannover als chancenlos gesehen wird.

Fatal wirkt sich aus, dass aus Bassum niemand an diesem Gespräch teilnehmen konnte, der/die die Argumente hätte entkräften können. Kamen die VertreterInnen aus Bassum noch relativ zuversichtlich von einem Gespräch in Hannover zurück, soll jetzt also alles aussichtslos sein!?

Der Vorwurf des Landrats, Bassum dürfe nicht in anderen Orten "wildern" (soll heißen, SchülerInnen nach Bassum "locken"), ist in den vergangenen Jahren nie in irgendeinem anderen Zusammenhang geäußert worden.

  • Die Gymnasien in Vechta haben bis nach Bassum "gewildert" und SchülerInnen dorthin gezogen, deren Eltern vor allem auch die Orientierungsstufe umgehen wollten. Das weiß im Übrigen auch der Landrat, der ja selbst den Vertrag mit Vechta über die Schulgeldzahlungen nicht verlängern wollte, weshalb dann in Twistringen das Gymnasium dringend gebraucht wurde.
  • Das Gymnasium Twistringen "wildert" übrigens auch in Bassum und zieht Gymnasiasten ab, die sonst nach Syke gegangen wären - ist das jemals als Problem thematisiert worden? Vor allem nie aus dem Syker Gymnasium selbst, das jetzt so große Ängste äußert vor dem Verlust von SchülerInnen, die nicht mehr aus Bassum kämen. Komisch? Ja, aber leider nicht zum Lachen.
  • Auch das Gymnasium Sulingen "wildert" bis nach Bassum, denn auch Bassumer SchülerInnen sind in den letzten Jahren dorthin gefahren und haben dafür nicht das Syker Gymnasium besucht. War das schon mal ein Problem?

Aber jetzt, da Bassum für sich etwas tun und erreichen möchte, jetzt wird alles, was an negativen Kriterien auch nur irgendwo gefunden werden kann, auf uns projiziert!

Wir halten das für höchst unfair und hoffen immer noch auf Kreistagsabgeordnete, die sich diesem ungerechten Verhalten einiger nicht anschließen und den Antrag an die Landesschulbehörde weiterleiten wollen. Was vergeben Sie sich, wenn Sie die - anscheinend ja feststehende - Entscheidung der Behörde überlassen?

------------------------------------------------------------------------------------------------ Bassum, den 14.05.2009

Am 15.05. begibt sich noch einmal eine Delegation aus dem Landkreis, bestehend aus den Vorsitzenden der Kreistagsfraktionen, Vertretern der Kreisverwaltung und den beiden Leitern der Gymnasien Syke und Twistringen nach Hannover ins Kultusministerium für vertiefende Informationen.

Den Angaben des Landrats zufolge - dem Artikel der Kreiszeitung vom 12.05., S. 18, entnommen - soll wieder einmal das Thema "Dependance eines Gymnasiums" angesprochen werden. Weshalb auch sonst sind die Leiter der benachbarten Gymnasien Mitglieder der Delegation.

Den Eltern und der gesamten Stadt Bassum geht es aber nicht um ein Gymnasium vor Ort, sondern um eine Kooperative Gesamtschule, die mit einer Dependance eines bestehenden Gymnasiums nicht verwirklicht werden kann.

Eine Dependance soll lediglich für einige Jahre die Raumnot am Syker Gymnasium lindern helfen und wird danach aus Bassum wieder abgezogen.

Mit diesem Versuch soll kurzfristig dem Gymnasium geholfen werden, Bassum bringt das als Schulstandort überhaupt nichts und es läuft dem Elternwillen und dem Willen der gesamten Stadt zuwider.--------------------------------------------------------------------------------------------------- Bassum, den 03. Mai 2009

Die Aktion der KGS-Inititative auf der Regionalmesse AktiBa vom 24. bis 26. April hat den erhofften Erfolg gebracht. Nach Angaben der Aktiven sind viele ausführliche Gespräche mit interessierten MessebesucherInnen zustande gekommen.

Wichtig war die Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger für dieses Thema, das nach wie vor eine große Rolle für die Zukunft der Stadt spielen wird. Hierfür wurde seitens der Inititative für weitere Mitgliedschaften im Förderverein KGS geworben. Die Mitgliedschaft ist so lange kostenlos, bis eine KGS eingerichtet ist. Dann erst werden alle Mitglieder angeschrieben und um eine Erneuerung des Beitritts gebeten, der mit einem Jahresbeitrag verbunden sein wird. Wer also der Initiative seine Unterstützung geben möchte, kann zurzeit noch ohne Kosten dem Förderverein beitreten. Rund 400 Mitglieder hat der eingetragene Verein inzwischen gewinnen können.

Ob Bassum eine KGS und damit ein gymnasiales Angebot erhalten kann, entscheidet die Landesschulbehörde dann, wenn ein Antrag eingereicht wird. Der Antrag kann nur vom Schulträger gestellt werden, der in diesem Fall der Landkreis ist. Also entscheidet die Politik, nämlich der Kreistag, über die Antragstellung.

Bisher sind die verschiedenen Gespräche mit den Beteiligten aus Politik und Verwaltung zufriedenstellend bis gut verlaufen. Auch wenn es immer noch entschiedene Gegner dieses Projekts gibt, sind in letzter Zeit häufiger auch nachdenkliche Äußerungen gemacht wurden, und es wurde Verständnis für das Anliegen der BassumerInnen deutlich.

Vor allem aber wurde immer wieder - auch von GegnerInnen des Vorhabens - die überaus breite Zustimmung innerhalb der Stadt gelobt. Dass hier eine ganze Stadt mit Eltern, Schule, Politik und Wirtschaftsgemeinschaft hinter diesem Projekt steht, ist für etliche Beteiligte ein ganz entscheidender Faktor, eine eventuell ablehnende Haltung noch einmal zu überdenken.

Wir in Bassum hoffen, dass diese Haltung in der

Sitzung des Kreistags am 25. Mai 2009, 15 Uhr im Hotel Roshop in Barnstorf

sich mehrheitlich zeigen und der gewünschte Antrag auf Einrichtung einer KGS in Bassum auf den Weg gebracht wird.------------------------------------------------------------------------------------------------ Bassum, den 15.02.2009

Nun hat also am Freitag, den 13. Februar 2009 auch der Kreisausschuss mit seiner Mehrheit gegen die Einrichtung einer KGS in Bassum gestimmt. Letztes Entscheidungsgremium bleibt der Kreistag, der in seiner Sitzung am 23. März den Punkt behandeln wird.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Frank Mindermann hat in einem Brief an den Vorsitzenden des Stadtelternrates Carsten Fischer (veröffentlicht in der Kreiszeitung vom 17.02.2009) behauptet, das "Land wird die KGS nicht genehmigen". Bei einer telefonischen Anfrage im Kultusministerium wurde mitgeteilt, es handele sich bei dieser Sache um einen "Geschäftsgang", bei dem es nichts Neues gäbe. Bleibt also die Frage, worauf Herr Mindermann seine Behauptung stützt. Zumal das Kultusministerium in einem Schreiben vom 18.11.2008 an den Landrat Gerd Stötzel schrieb, der Schulträger habe erst eine Entscheidung zu treffen, bevor das Ministerium sich zum Sachverhalt äußern werde. Hat denn nun das Minsterium das laufende Verfahren dem Kreistag entzogen, indem es vorab eine Entscheidung getroffen hat? Dann braucht der Kreistag eigentlich nicht mehr zu entscheiden! Aber das wollen wir doch mal genauer wissen! Wir bleiben dran!!Bassum, den 04.12.2008 Die Verwaltung des Landkreises setzte sich also gegen die Aussagen der CDU im Fachausschuss Bildung und Kultur vom 19.11.2008 durch. Die CDU-Vertreter waren der Meinung, dass die Aussage des Staatssekretärs nicht zutreffend war und eine Elternbefragung nicht Voraussetzung für das Genehmigungsverfahren sei. Jetzt hat die Verwaltung anders entschieden und wird die Elternbefragung durchführen, wie im nachstehenden Artikel der Kreiszeitung berichtet wird:

"Jetzt sind die Eltern gefordert - Landkreis startet Umfrage zur Kooperativen Gesamtschule / „Einführung frühestens in 2010“

BASSUM(sp)Nach monatelangen Diskussionen auf Stadt- und Kreisebene sind jetzt die Eltern gefordert: Durch das Ausfüllen eines Fragebogens können sie ihren Willen dokumentieren, der für die Gründung einer Kooperativen Gesamtschule (KGS) in Bassum eine entscheidende Rolle spielt.

„Die Fragebögen werden bis spätestens Montag in den Schulen verteilt und dann den Kindern mitgegeben“, erklärt Rainer Ehlers, Leiter des Fachdienstes Bildung und Liegenschaften des Landkreises Diepholz. Befragt würden die Erziehungsberechtigten der Erst- bis Viertklässler der fünf staatlichen Grundschulen in der Stadt Bassum.

Der Landkreis Diepholz hat in Abstimmung mit der Landesschulbehörde einen Erfassungsbogen erarbeitet, mit dem die Bedürfnisses ermittelt werden sollen. In dem Formular können Eltern angeben, ob sie ihr Kind an einer Kooperativen Gesamtschule, Hauptschule, Realschule oder ein Gymnasium schicken würden. Soweit ihre Sprösslinge schon die dritte oder vierte Klasse besuchen, sollte außerdem die voraussichtliche Empfehlung für den Sekundarbereich I mitgeteilt werden.

Das Formular wird durch ausführliche Informationen über die Inhalte und Abschlüsse einer KGS ergänzt. Die Teilnahme an der Umfrage ist freiwillig. Nach Angaben des Schulträgers gehen die Eltern keine Verpflichtung ein, sofern sie sich für eine Gesamtschule aussprechen. Dem Schulträger gehe es lediglich darum, das grundsätzliche Interesse abzuklopfen, um den Bedarf und die Auswirkungen auf andere Schulen und Schulformen festzustellen und eine gute Entscheidungsgrundlage zu haben. „Die Eltern haben selbstverständlich das Recht, ihr Kind hinterher auf eine andere als in der Befragung angegebene Schulform zu schicken“, betont der Fachdienstleiter.

„Um aussagekräftige Ergebnisse erarbeiten zu können, die den Elternwunsch deutlich widerspiegeln, ist eine große Beteiligung wünschenswert. Der Fragebogen sollte daher unbedingt ausgefüllt zurückgegeben werden“, fügt Ehlers hinzu. Das Votum spiele eine große Rolle, denn das Ministerium lege bei seiner Entscheidung nur die Schülerzahlen zugrunde, die sich auf eine KGS beziehen. Nach der Landesvorgabe muss diese Schulform über mindestens vier Züge verfügen, davon zwei im gymnasialen Bereich. Mindestens 105 Schüler, darunter 54 Gymnasiasten, sind nötig. Die Voraussetzungen müssen 14 Jahre lang ohne Unterbrechung erfüllt sein.

„Die Bögen müssen bis zum 15. Januar zurückgegeben werden“, betont Ehlers. Die Verwaltung werde die Ergebnisse dann unverzüglich auswerten und in einer Sitzung des Schulausschusses vorstellen. Anschließend sollen sich Kreisausschuss und Kreistag mit dem Thema befassen. Sofern ein Antrag auf die Errichtung einer KGS in Bassum gestellt werde, benötige das Ministerium ein halbes Jahr zur Prüfung. Die Entscheidung habe sich der Staatssekretär persönlich vorbehalten.

Die neue Schulform, durch die Haupt- und Realschule langsam auslaufen würden, dürfte es im Sommer 2009 aber noch nicht geben. „Das ist nicht zu schaffen. Der früheste Zeitpunkt wäre der 1. August 2010“, sagt der Fachdienstleiter. Die Politik brauche Zeit zur Beratung und dürfe nicht unter Druck gesetzt werden. Außerdem müssten die Pädagogen ein Konzept erarbeiten." Kreiszeitung vom 03.12.2008 -------------------------------------------------------------

Stellungnahme

Zu den Entwicklungen um die Diskussion zur Einrichtung einer Kooperativen Gesamtschule am Bassumer Schulzentrum nimmt unsere Kreistagsabgeordnete und bildungspolitische Sprecherin der SPD-Kreistagsfraktion Luzia Moldenhauer Stellung.Bassum, den 11.11.2008

Sind wir der Einrichtung einer KGS am Bassumer Schulzentrum einen Schritt näher gekommen? Falsche Hoffnungen zu wecken, ist sicher fehl am Platz, doch das Antwortschreiben aus dem Kultusministerium gibt uns zumindest Recht in punkto Elternbefragung.

Am 10.11.2008 machte der Vertreter des Kultusministeriums dem Landkreis deutlich, dass dieser als Schulträger die Elternbefragung durchzuführen habe, bevor ein Antrag an die Landesbehörde gestellt werde. Der Landkreis hat bereits signalisiert, dass die Elternbefragung nun zeitnah durchgeführt werden wird. Wir bitten nun alle Eltern, die eine Anfrage erhalten, ob sie für ihre Kinder eine KGS in Bassum wünschen, die Fragebögen ausgefüllt zurückzuschicken, damit ein deutlicher Elternwille zum Ausdruck kommt.

Stand: November

In der Zwischenzeit sind auf Anregung der Initiative "Pro KGS" neue Schülerzahlen seitens der Stadt vorgelegt worden, die zeigen, dass die aktuelle Zahl der zurzeit in Bassumer Grundschulen unterrichteten Kinder über den vom Landkreis zu Beginn des Jahres vorgelegt wurden.

Auf mein Drängen und mit der Unterstützung durch die Stadtverwaltung wurden diese Zahlen dem Material des Landkreises hinzugefügt, Der Landrat hat mit Datum vom 10.11.2008. ein Schreiben an den Staatssekretär im Kultusministerium geschickt, in dem er das Anliegen der Stadt auf Einrichtung einer KGS in Bassum und den drängenden Wunsch der Eltern darlegt und um eine Prüfung der Genehmigungsfähigkeit bittet.

Auf der Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur am Donnerstag, den 20.11. steht der Antrag "Keine weiteren gymnasialen Angebote im Landkreis" nicht auf der Tagesordnung.

Stand: September

Ich möchte an dieser Stelle versuchen, eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse der letzten Wochen und Monate zu geben, um den Interessierten mehr Klarheit über den jetzigen Stand der Diskussionen zu bieten. Auf einige Sachverhalte wurde hier schon eingegangen, doch zur besseren Übersicht möchte ich eine Zusammenstellung versuchen.

  • 21.04.2008 - ein Schreiben des Landkreises an die Kreistagsabgeordneten mit dem Titel „Entscheidungshilfen zur Entwicklung gymnasialer Angebote im Landkreis Diepholz“. Der Landrat schreibt: „Als Ergebnis dieser Ermittlungen ist zunächst einmal festzustellen, dass auf der Grundlage einer ausreichenden Zügigkeit und unter der Prämisse, dass ausreichend Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, im vorhandenen Schulgebäude der Haupt- und Realschule Bassum ein gymnasiales Angebot in Form einer KGS denkbar wäre.“

Dazu ist aus Bassumer Sicht anzumerken, dass

1. die Schülerzahlen, die vom Kreis selbst vorgelegt werden, innerhalb der nächsten zehn Jahre eine „ausreichende Zügigkeit“ gewährleisten, und dass 2. bis auf einen Fachunterrichtsraum, der im Jahr 2013/14 als Fehlbedarf gemeldet wird, mehr als „ausreichend Räumlichkeiten zur Verfügung stehen“.

Anschließend werden im Brief einige Bemerkungen zu den bestehenden Gymnasien gemacht: „Ziel der Schaffung neuer gymnasialer Angebote darf es nicht sein, die im Landkreis hervorragend arbeitenden Gymnasien so zu schwächen, dass dort keine ausreichende Differenzierung im Sek. I oder Sek. II mehr möglich ist.“

Unsere Meinung dazu:

- Ziel der Schaffung eines gymnasialen Angebots in Bassum ist keineswegs, eines der in der Nähe bestehenden Gymnasien zu schwächen. - Ziel ist es, den Kindern hier vor Ort ein weit gefächertes schulisches Angebot zu machen. - Von Schwächung kann in Bezug auf das Gymnasium in Syke keine Rede sein, denn diese Schule würde entlastet. - In Twistringen wurde das Gymnasium aufgrund der Schülerzahlen ohne Bassum errichtet, man hatte hier die eigenen gymnasialen Schüler und Schülerinnen als Zahlen genommen, die vorher nach Vechta fuhren. Jetzt auf einmal wird dargelegt, dass die Bassumer Kinder unabdingbar für den Erhalt des Twistringer Gymnasiums sein sollen. Wieso das?

  • In „Strategische Ziele für 2009 und die Folgejahre“ des Landkreises, erstellt vom Fachdienst Kreisentwicklung, halten die Mitglieder der Arbeitsgruppe unter Punkt 18 „Bildung, Ausbildung und Beruf“ fest: „Einrichtung weiterer gymnasialer Angebote im Sek I und Sek II – Bereich." Die Begründung dafür lautet: „ Schüler nutzen ein Bildungsangebot eher, wenn es vor Ort vorgehalten wird, fühlen sich durch weite Schulwege überlastet.“

Alle Informationen waren bis dahin also eher positiv unterlegt und wir haben in vielen Gesprächen signalisiert bekommen, dass der Zeitpunkt für einen Antrag auf Einrichtung einer KGS in Bassum nie so gut war wie jetzt. Uns war bewusst, dass es auch Widerstände geben würde, doch wir glaubten fest daran, dass die Zahlen für Bassum sprächen.

  • Nach den Ferien dann der Tiefschlag. Der Beschlussvorschlag des Landkreises lautet: „Im Landkreis werden keine weiteren gymnasialen Bildungsangebote eingerichtet!“

Bei den Zahlen, die in der Anlage zu finden sind, handelt es sich exakt um genau dieselben Zahlen, die auch schon für die Beurteilung im April – s. o. – zugrunde gelegt wurden. Der Landkreis kommt also aufgrund derselben Zahlen zu zwei völlig gegensätzlichen Schlussfolgerungen!

Meine Meinung dazu

Es gibt Bürgermeister, die sich sehr für die Belange ihrer Gemeinden einsetzen und auch dem Landkreis gegenüber sehr deutlich ihre Forderungen zu äußern. Andere Bürgermeister lassen sich vom Landkreis sagen, was der Landkreis will, und knicken dann ein. Wir fordern für unsere Kinder das, was die anderen Kommunen unserer Gemeindegröße auch haben. Die SPD in Bassum fordert schon seit vierzehn Jahren eine KGS für das Schulzentrum, weil wir schon lange für ein erweitertes Angebot in Bassum streiten. Viele Gründe wurden über die Jahre hinweg dagegen angeführt, allen voran immer auch die finanzielle Belastung, die vor Jahren durch einen notwendigen Anbau aufgetreten wäre. Als dann die Entscheidungen für Twistringen und Bruchhausen-Vilsen als gymnasiale Standorte diskutiert wurden, haben wir uns erneut für Bassum eingesetzt, weil zu dieser Zeit schon Unterrichtsräume am Schulzentrum zur Verfügung gestanden hätten. Aber der Kreis hat sich lieber dafür entschieden, den beiden Kommunen eine hohe finanzielle Schuld aufzulasten, um ihre Gymnasien zu bauen, während er für Bassums Schulzentrum, an dem nicht angebaut werden muss, keine Weiterentwicklung zulassen will.

Was passiert, wenn die Entwicklung so weiter geht?

Immer mehr Eltern möchten eine immer bessere Schulbildung für ihre Kinder und unterstützen sie bei Problemen, zur Not auch durch kostenintensiven Nachhilfeunterricht. Wichtigstes Ziel bleibt dabei eine gute Schulbildung, um eine gute Chance auf dem Ausbildungsmarkt zu haben. Deshalb besuchen immer mehr SchülerInnen auch ohne eine entsprechende Empfehlung den höheren Schulzweig. Realschüler versuchen es auf dem Gymnasium, Hauptschüler auf der Realschule.

Obwohl die Hauptschule, gerade auch die in Bassum, eine gute Arbeit leistet, leidet sie unter der gesellschaftlichen Veränderung, die neue Anforderungen an die zukünftigen Auszubildenden stellt. Die sind allerdings eher statusgeprägt und nicht immer vernunftgesteuert. Die Hauptschule selbst ist unschuldig an den Veränderungen und die Bildungspolitik ist die Antwort auf diese Veränderungen flächendeckend bisher schuldig geblieben.

Es kann aber die Antwort doch nicht lauten: weiter so!

Und genau das scheint das Ziel des Landkreises als Schulträger diverser Schulen zu sein. Weiter so mit der Dreigliedrigkeit! Keine Alternativen zulassen!

Und was soll mit unserem Schulzentrum geschehen, wenn die Schüler der Hauptschule ausbleiben? „Zusammenlegung von HS und RS“ ist da von Seiten des Landkreises zu hören. Die Zusammenlegung der Verwaltung ist also die einzige Antwort, sie spart Stellen ein, sagt aber über Inhalte nichts aus und rettet unseren Schulstandort keineswegs.

Heute schon würden etliche Unterrichtsräume zur Verfügung stehen, um unsere SchülerInnen hier in Bassum unterrichten zu können.

Wir als SPD in Bassum fordern daher den Landkreis auf, allen Schulen in seiner Trägerschaft die Möglichkeiten zur Weiterentwicklung offen zu lassen, damit jede Schule für sich ein Profil entwickeln kann und damit die Auslese, die in Deutschland durch soziale Herkunft mitbestimmt wird, nicht auch noch um einen lokalen Faktor erweitert wird!/>