Entsprungen war diese dem ersten „Bassum Talk“ am 25. Oktober, bei dem viele BassumerInnen anwesend waren, um sich die Diskussion der PodiumsteilnehmerInnen zum Thema „Kultur in Bassum“ anzuhören und sich selbst und ihre Ideen in das Gespräch einzubringen.

Dort wurde kritisch zur Sprache gebracht, dass es um die Jugendkultur in Bassum wohl nicht so gut bestellt sei. Diese Äußerung wurde mit viel zustimmendem Applaus bedacht und spontan einigte man sich darauf, dass auf diesem Gebiet etwas geschehen müsse. Schnell waren ganz viele der Anwesenden bereit, daran mitzuarbeiten und es wurde ein Termin ausgesucht. Alle Beteiligten stimmten auch dem Zeitpunkt, also dem Sonntagvormittag, zu. Nun konnte das ursprünglich anvisierte Datum nicht gehalten werden, weshalb der 6.12. festgelegt wurde. Mag sein, dass sich dieser Tag als nicht so günstig herausgestellt haben mag, weil er eben doch auch eher ein Familientag ist, jedenfalls waren erheblich mehr Stühle im Stuhlkreis aufgestellt als vorher Personen ihr Interesse bekundet hatten.
Aber wie auch immer, es wurden in knapp anderthalb Stunden konzentrierter Arbeit erste und konkrete Schritte eingeleitet, um das Interesse junger Menschen an einem eigenen Kulturangebot neben den schon bestehenden Aktivitäten abzufragen. Es war eine kreative Diskussion, die von unterschiedlichen Menschen aus verschiedenen Bereichen mit einem gemeinsamen Ziel konstruktiv geführt wurde.

Und weshalb wird davon hier auf dieser Seite berichtet?

Es waren dreizehn Personen anwesend: Neben Bürgermeister Wilhelm Bäker, der zu dem Treffen eingeladen hatte, und Ideengeber Claus Dieter Lösche, der auch die Moderation übernommen hatte, sowie Berthold Kollschen, dem Initiator des Bassum Talk, waren mehrere Einzelpersonen aus Interesse am Thema dabei.

Und fünf TeilnehmerInnen dieser Runde waren aus der aktiven SPD-Arbeit: Vorstands- und Ratsmitglieder, die sich aufgrund des ersten Treffens verpflichtet fühlten, die Arbeit der Runde zu unterstützen. Mit ihrer Anwesenheit wollten sie zeigen, dass sie diese Arbeit in der Frei-Zeit respektieren. Ob nun von den Anwesenden wahrgenommen wurde, dass diese die einzigen politischen VertreterInnen waren, obwohl von den anderen Fraktionen (eigentlich besonders von der einen, die keine Partei, sondern ein Verein ist) beim ersten Treffen die Idee einer AG „Jugendkultur“ lautstark beklatscht und unterstützt wurde? Wahrscheinlich wohl eher nicht.
Aber seit heute, seit in der Frankfurter Rundschau zu lesen war, weshalb Jon Bon Jovi kein Politiker werden möchte, werden sich die SPD-KommunalpolitikerInnen die sehr häufig negative Wahrnehmung der kommunalpolitischen Arbeit nicht mehr so zu Herzen nehmen.

Auf die Frage des Interviewers, ob Bon Jovi aufgrund seines sozialen Engagements sich vorstellen können, Politik zu machen, antwortete er mit einem klaren Nein und begründete dies in Auszügen folgendermaßen:

„Weil Politik ein sehr undankbarer Job ist. […] Als Politiker brauchst du ein sehr dickes Fell.
[…] Als Politiker musst du davon ausgehen, dass 50 Prozent der Leute dich sowieso hassen, bevor du überhaupt den Mund aufmachst […] Und ganz gleich, wofür du dich als Politiker einsetzt: Irgendjemand wird dir irgendwann vorwerfen, es sei eine hirnrissige Idee. Und dann musst du Bypässe legen, um zum Ziel zu kommen. Den Job muss man wirklich lieben, um ihn machen zu wollen.“
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Nun, offensichtlich lieben die Mandats- und Funktionsträger der SPD den „Job“ mehr als Mitglieder anderer Parteien.

* http://fr-online.de/in_und_ausland/panorama/2128052_Jon-Bon-Jovi-im-Interview-Merkel-hat-Schneid.html