Die Feierlichkeiten zum Fall der Mauer vor 20 Jahren in Berlin überdeckten ein wenig die Mahnwachen anlässlich des Gedenkens der Reichspogromnacht, die an vielen Orten in Deutschland stattfanden.
Zum 21. Mal hatte die SPD in Bassum ebenfalls zur Mahnwache um 18 Uhr an der Gedenktafel in der Meierkampstraße aufgerufen.

Etwa 15 Personen hatten sich am Gedenkort eingefunden, um einige Minuten den Schrecken der damaligen Nacht zu gedenken, als die Synagogen brannten und jüdische MitbürgerInnen misshandelt und ermordet wurden. In dieser Nacht wurde die Brutalität des nationalsozialistischen Regimes deutlich, mit der es gegen die jüdische Bevölkerung vorging. Aus heutiger Sicht steht neben dem Erschrecken über den Terror auch das Entsetzen über die zahlreichen Zuschauer, die damals tatenlos dem Treiben der Nazis zusahen. Doch da Schrecken und Entsetzen eher lähmen, soll auch an diejenigen erinnert werden, die sich schützend vor ihre jüdischen Nachbarn stellten und an alle Menschen, die Leben retteten und ihr eigenes dabei riskierten.

Martin Wolle sprach über die Beweggründe, die ihn als jungen Menschen dazu gebracht haben, sich mit dem Thema der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft auseinanderzusetzen. Für ihn ist es wichtig zu helfen, dass solches Unrecht nie wieder passiert.

Zudem wies er auf die Verlegung der Stolpersteine hin, die am 1.12.2009 erfolgen wird. Auf Antrag der SPD an die Stadt wird der Ratsbeschluss nun umgesetzt.

Mit vier Steinen wird an die Bassumer BürgerInnen erinnert, die aufgrund von Verfolgung durch die Nazis umgebracht wurden bzw. den Freitod wählten.

Die SPD in Bassum wird auch weiterhin zu dieser Mahnwache einladen und hofft auf weitere Teilnehmer, die mit ihrer Anwesenheit verdeutlichen wollen, dass es sich lohnt, aufmerksam zu bleiben, um das Recht auf Freiheit in Solidarität und Gerechtigkeit zu verteidigen.

P.S.: Die SPD bedankt sich ausdrücklich bei den Mitarbeitern des Bauhofes, die dafür gesorgt haben, dass der Platz aufgeräumt und gesäubert war. Danke schön!