Seit 2001 ruft TERRE DES FEMMES jährlich zum 25. November dazu auf, die blaue Fahne zu hissen. Der 25. November ist der internationale Tag „NEIN zu Gewalt an Frauen" und geht zurück auf die Ermordung der Schwestern Mirabal am 25. November 1960. Hierzu erklärt die Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) Elke Ferner, MdB:

"Gemeinsam mit allen im Bundestag vertretenen Parteien, zahlreichen Verbänden und Bürgerinnen und Bürgern setzt der Parteivorstand der SPD am heutigen Tage mit der blauen Fahne, „frei leben – ohne Gewalt“, ein Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen. Die hierbei herrschende Einigkeit über Parteigrenzen hinweg kann uns als ASF natürlich nur freuen.

Doch obgleich dieses Bekenntnis zu Frauenrechten selbstverständlich zu sein scheint und vermeintlich auch keiner besonderen Betonung bedarf, sieht die Realität jedoch nur zu oft anders aus. Gewalt in der Ehe, Zwangsverheiratungen, Genitalverstümmelung, die Abtreibung weiblicher Föten, Zwangsprostitution etc. zählen bis heute zu den typischen Gewalthandlungen gegen Frauen und Menschenrechtsverletzungen, die in vielen Ländern, nicht nur in den Krisenregionen der Welt, immer noch zur Tagesordnung gehören.

Dort, genau wie hier in Deutschland, ist es unsere Aufgabe als ASF, Partei zu ergreifen für die Opfer von Gewalt, Diskriminierung und Ausbeutung. Dazu gehört es auch, dass Frauenrechte weltweit endlich konsequent als Menschenrechte begriffen werden. Denn allgemeine Menschenrechte gehen über den Bereich der bürgerlichen und politischen Rechte, die in erster Linie dem Schutz des Individuums vor dem Staat dienen, hinaus. Traditionelle und kulturelle Eigenheiten dürfen hier nicht als Vorwand benutzt werden, wenn es zu Menschenrechtsverletzungen an Frauen, nicht nur von staatlicher Seite, kommt.

Wenn es darum geht, Frauen überall auf der Welt gegen alle Formen von Gewalt und Diskriminierung zu schützen, ist das aktive und langfristige Engagement eines breiten gesellschaftlichen Bündnisses gefragt. Die Fahnen, die wir heute über vielen Dächern wehen sehen können, sollten wir deshalb als Startsignal für unser Handeln und nicht nur als Zeichen verstehen." In Bassum hatte die Gleichstellungsbeauftragte Christine Gaumann zu einem Treffen ins MüKiZe geladen. Kreisweit beteiligten sich am heutigen Tag die Gleichstellungsbeauftragten mit Aktionen zum Thema. Unter dem Motto "Gewalt kommt nicht in die Tüte" hatte die Bäckerei-Innung ihre Mitgliesbetriebe zur Mitarbeit bewegen können. Zur Aktion wurden Brötchentüten mit Zitaten lokal und überregional prominenter Persönlichkeiten bedruckt. Zitate gegen Gewalt an Frauen und gegen Gewalt allgemein.

Christine Gaumann und die stellvertretende Bürgermeisterin Luzia Moldenhauer brachten mehrere Tüten mit Brötchen, die von ortsansässigen Bäckereien gespendet worden waren, ins MüKiZe. Dort berichtete die Gleichstellungsbeauftragte über Beratungsangebote und Präventivmaßnahmen im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt und informierte über das Gewaltschutzgesetz. Polizeikommissar René Thölke konnte aus der Praxis berichten, wie die Polizei in Fällen häuslicher Gewalt reagiert und welche Maßnahmen anschließend greifen.

Luzia Moldenhauer betonte den Wert der dort geleisteten Arbeit und bezeichnete auch die Einrichtung des MüKiZe als einen Baustein im Angebot verschiedener vorbeugend arbeitender Institutionen. Denn hier werde ein Raum für Eltern geboten, in dem sie einfach mal abschalten oder sich über ihre Probleme austauschen können.