Anlässlich seines fünften Todesjahres hat die SPD in Bassum einem ihrer verdientesten Mitglieder mit einem Symposium gedacht: Manfred Krause. Ihm zu Ehren hatten die Genossinnen und Genossen einen Vortragsabend mit Diskussion zu den Themen, denen Manfred Krause sich in vier Jahrzehnten Kommunalpolitik gewidmet hatte.

Am Freitagabend hatten sich die geladenen Gäste der Veranstaltung im Sitzungssaal des Rathauses eingefunden, um an einen Menschen zu erinnern, der viele Jahre seines Lebens der kommunalpolitischen Arbeit gewidmet hat und sich dabei immer für die Menschen in seiner Umgebung, für alle, die ihn um Hilfe anfragten, eingesetzt hatte. Dabei waren unter anderem der Bundestagsabgeordnete Rolf Kramer, Michael Albers als ehemaliger Landtagsabgeordneter, Lehrer und Lehrerinnen aus den Bassumer Schulen sowie Freunde von Manfred Krause.

In einer kurzen Rückschau rief der Fraktionsvorsitzende Dr. Christoph Lanzendörfer die wichtigsten Stationen in Manfred Krauses politischem Leben in Erinnerung. Anschließend stellte Maik Dannemann die drei ReferentInnen des Abends vor. Es handelte sich bei ihnen um drei direkte Nachfolger in Manfred Krauses wichtigen Positionen, die sich mit den Themen beschäftigten, die auch in seiner Arbeit eine zentrale Rolle spielten. Dass alle drei Themenbereiche in der letzten Zeit wieder an Aktualität und Brisanz gewonnen hatten, war eher Zufall.

Dr. Christoph Lanzendörfer hatte 1991 als Nachfolger den Vorsitz der Stadtratsfraktion übernommen. Er hielt am Freitagabend den ersten Vortrag zum Thema „Möglichkeiten einer kommunalen Gesundheitspolitik.“ Als Arzt und Gesundheitsökonom konnte er einen fachlich fundierten und in der Kommunalpolitik erfahrenen Blick auf das Thema werfen. Für Manfred Krause hatte das Krankenhaus in Bassum sowie die Standorte der Krankenhäuser im Landkreis als Aufsichtsratsmitglied immer eine hohe Priorität.

Der zweite Redner war Heinfried Schumacher aus Syke, der Manfred Krause 1984 als Fraktionsvorsitzender der Kreistagsfraktion abgelöst hatte. Schumacher hatte sich schon Mitte der achtziger Jahre mit dem Thema der interkommunalen Zusammenarbeit beschäftigt, die auch für Manfred Krause einen wichtigen Aspekt in seiner kommunalpolitischen Arbeit darstellte. Schumacher erinnerte in seinem Vortrag „Interkommunale Zusammenarbeit heute“ an die Anfänge der interkommunalen Arbeit im Zusammenhang mit der Einrichtung des ÖPNV. Aus heutiger Sicht betrachtet müsse die Arbeit zwischen den Kommunen intensiviert werden, um Synergieeffekte zu erzielen. Den dritten Schwerpunkt stellte Luzia Moldenhauer vor, die im Jahr 2000 zur ersten stellvertretenden Bürgermeisterin gewählt wurde und damit die Amtsnachfolge von Manfred Krause antrat. Sie referierte zum Thema „Schulpolitik in der Kommune.“ Die Schulentwicklung war Manfred Krause eine Herzensangelegenheit, er hatte lange Jahre die Arbeitsgruppe Schule im Unterbezirk geleitet und viele Prozesse in diesem Bereich mitgestaltet. Moldenhauer erinnerte in ihrem Vortrag beispielsweise an die Errichtung der Vollen Halbtagsschule an der Grundschule Mittelstraße. Das Bild einer „Kommunalen Bildungslandschaft“, das in einem Diskussionspapier entworfen wurde, stellte sie kritisch vor, betonte die Chancen und benannte die sich aus ihrer Sicht ergebenden Nachteile. Im Anschluss an die Vorträge übernahm Maik Dannemann die Diskussionsleitung und regte mit Fragen und Kommentaren eine lebhafte Diskussion an, die Manfred Krause sicher gefallen hätte. In seinem Sinne wäre es, wenn einige der in den Vorträgen ausgebreiteten Vorschläge auch umgesetzt werden könnten, denn ihm lag die praktische Arbeit am meisten und er setzte sich stets für die Machbarkeit von Ideen ein.

Ilsemarie Schweneker, langjährige Lebensgefährtin von Manfred Krause, äußerte sich im Anschluss erfreut über die Anerkennung seiner Arbeit und der Ehrung durch diese Veranstaltung.