Zum Internationalen Frauentag am 8. März 2008 erklärt das Präsidium der SPD:

Her mit dem Frauenwahlrecht

Im Jahr 1908, vor einhundert Jahren, durften sich Frauen erstmals offiziell in politischen Parteien betätigen, nachdem das Reichsvereinsgesetz aufgehoben wurde. Bis dahin war ihnen die Mitarbeit in politischen Parteien verboten. 1911 wurde in Deutschland der Internationale Frauentag als Kampftag für Frauenrechte mit der Forderung "Her mit dem Frauenwahlrecht" begangen. 1918 bekamen die Frauen per Erlass des Rates der Volksbeauftragten das aktive und passive Wahlrecht, das sie im Januar 1919 bei der Wahl zur Weimarer Nationalversammlung ausüben konnten. Jahrzehnte später, vor 20 Jahren, beschloss die SPD eine Quotenregelung, die bedeutende Veränderungen für die Partei nach sich zog. Der Quotenbeschluss hat unbestreitbar eine Zeitenwende eingeleitet - für Frauen in der SPD, aber auch als Vorbild in anderen Parteien, in Gewerkschaften, in Verbänden und in der Gesellschaft.

SPD - die Partei der jungen Frauen

Frauenpolitik und Gleichstellung sind für uns seit jeher Richtschnur unseres politischen Handelns. Dies schlägt sich auch sichtbar bei Wahlen nieder. Bei der Landtagswahl in Hessen erzielte die SPD bei jungen Frauen herausragende Ergebnisse. Bei den Wählerinnen von 18 bis 24 Jahren erreichte die SPD den Spitzenwert von 46 Prozent, während Roland Koch und die CDU Verluste von 18 Prozent hinnehmen mussten. Auch in Hamburg legte die SPD bei den jungen Frauen bis 24 Jahren um zehn Prozentpunkte überdurchschnittlich zu und erzielte ihren besten Wert mit 44 Prozent, bei den 25- bis 34jährigen Frauen erreichte die SPD einen Wert von 38 Prozent und legte damit sechs Prozentpunkte zu Die Union musste in diesen Altersgruppen Verluste von neun bzw. drei Prozent hinnehmen.

SPD - aktiv für Gleichstellung

Wir stehen für eine moderne Frauen- und Gleichstellungspolitik für Frauen verschiedenen Alters und unterschiedlicher Lebenslagen oder beruflicher Situation. Wir haben seit 1998 in der Bundesregierung wichtige Impulse gegeben und innovative Konzepte vorgelegt und die Gleichstellung von Frauen und Männern voran gebracht. Erfolge wurden erzielt, weitere Herausforderungen bleiben. Wir wollen die Gleichstellung von Männern und Frauen im Erwerbsleben weiter voran bringen und die immer noch vorhandene Diskriminierung abbauen. Wir wollen dafür sorgen, dass Frauen endlich gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit gezahlt wird. Den Rückstand im Vergleich zu anderen europäischen Ländern müssen wir aufholen. Wir fordern flächendeckende Mindestlöhne, von denen Frauen in starkem Maße profitieren werden. Mit dem Girls' Day und anderen Aktivitäten führen wir junge Mädchen und Frauen an zukunftsorientierte technische und naturwissenschaftliche Berufe heran. Mit gesetzlichen Maßnahmen wollen wir die gleiche Teilhabe von Frauen an Führungspositionen in Unternehmen, Verwaltung, Wissenschaft und Forschung sowie Aufsichtsgremien erreichen. Wir schaffen für Frauen und Männer die Rahmenbedingungen, damit berufliche und familiäre Aufgaben partnerschaftlich geteilt werden können. Gewalt in unserer Gesellschaft muss verhindert und ihre Ursachen beseitigt werden. Das gilt unabhängig davon, wie sie motiviert ist, und selbstverständlich auch dann, wenn sie sich im häuslichen Bereich gegen Frauen und Kinder richtet.

Von der Bundesfrauenministerin von der Leyen und von der Bundeskanzlerin ist frauen- und gleichstellungspolitisch nichts zu hören.

Die SPD nimmt in guter Tradition diese gesellschaftspolitische Verantwortung wahr, nicht nur am Frauentag.